Model-Mama Heidi Klum spaltet die Gemüter seit jeher: während die einen sie lieben, können sie die anderen nicht ausstehen. Trotzdem sorgt sie mit ihrer Castingshow «Germany's Next Topmodel» Staffel um Staffel für hohe Einschaltquoten bei «Prosieben».
Letzten Donnerstag wurde das Finale der 17. Staffel übertragen – inklusive romantisch schiefer Gesangseinlage am Piano neben Ehemann Tom Kaulitz.
Auf Twitter reagierte man grösstenteils belustigt über das Ständchen.
Eins steht fest, Heidi Klumm kann absolut nicht singen #GNTM #HeidiKlum #gntm2022
— olouza (@olouzatv) May 26, 2022
heidi doing everything she can, damit morgen headlines wie „heidi klum singt live im finale“ sämtliche artikel zu aussagen ehemaliger kandidatinnen übertönen werden #GNTM pic.twitter.com/yh7Txx3bzs
— bena is back in her st era (@cinemxgic) May 26, 2022
Die Kritik an ihrer Stimme ist wohl aber Heidi Klums kleinstes Problem, denn: ehemalige Kandidatinnen äusserten sich öffentlich zu den angeblich schlechten Bedingungen am Set.
Die ehemalige Topmodel-Anwärterin Lijana Kaggwa war 2020 eines von Heidis «Määädchen». Vor zwei Wochen veröffentlichte sie auf YouTube ein Video mit dem Titel «Germany's Next Topmodel – was passiert wirklich hinter den Kulissen?».
Das Video beginnt mit der Ankündigung, dass sie mit ihren Aussagen die mit «Prosieben» vertraglich vereinbarte Schweigepflicht brechen würde.
Danach erzählt sie im 28-minütigen Video über ihre Erfahrungen, die sie am Set der Modesendung gemacht hatte. Sie erzählt, dass die Macher Interviews manipuliert oder Szenen zusammengeschnitten hätte. Dadurch sei sie in einem schlechten Licht erschienen.
Die Redaktoren hätten die Teilnehmerinnen beispielsweise die soeben gestellte, oftmals suggestive Frage wiederholen lassen. Dadurch wurden ihnen Worte in den Mund gelegt, die sie so in diesem Kontext nicht ausgesprochen haben. So wurde aus einem «Ich fand sie (die andere Kandidatin) gut, deswegen glaube ich, dass sie weiterkommt», ein «Tamara war diese Woche überhaupt nicht gut, ich glaube aber, dass sie weiterkommt». «Dreissig Mädels eingesperrt, ohne Handy, ohne alles», erklärt Kaggwa. Stress sei da vorprogrammiert.
Kaggwa sagt, sie sei als Zicke dargestellt worden, um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben. Als die Sendung ausgestrahlt wurde, schlug ihr im Netz eine Welle des Hasses entgegen. Dadurch habe sie später unter Depressionen und Schlafstörungen gelitten.
Ausserdem hätten die Models das Haus nicht verlassen dürfen – weder zum Einkaufen noch zum Spazieren, es habe keinen Kaffee gegeben und das Team habe den 30 Frauen eine einzige Schale Erdbeeren hingestellt, damit diese sich darum streiten müssen.
Weil es auf ihr erstes Video viele Rückmeldungen von anderen ehemaligen Teilnehmerinnen gab, die ähnliche Begebenheiten schilderten, nahm Kaggwa ein Zweites auf. Das zweite Video lud sie letzten Donnerstag hoch, nur einige Stunden vor dem grossen «GNTM»-Finale. Im Clip fasst sie zusammen, was acht andere Teilnehmerinnen erlebt haben und blendet die jeweiligen Social-Media-Posts der Ex-Kandidatinnen ein.
Magda beispielsweise, die 2020 bei der Castingshow dabei war, erzählt in einem «Tiktok»-Video davon, wie man ihr Schuhe gab, die drei Nummern zu klein waren. Sie stürzte deshalb bei ihrem Walk auf dem Laufsteg.
Ebenfalls eingeblendet wird die ehemalige Teilnehmerin Nathalie Volk. Sie behauptet, Heidi Klum habe ihr Verletzungen zugefügt, als sie sie in den Pool schubste. Danach habe sie drei Tage lang warten müssen, bis ein Arzt sie versorgte. Hier das Video vom Pool-Sturz:
Prosieben möchte diese Anschuldigungen nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Die GNTM-Sprecherin Tina Land gibt gegenüber t-online zu verstehen: «Insgesamt haben bislang 340 Kandidatinnen bei GNTM in den Top 20 gestanden. Einige üben Kritik, die wir ernst nehmen. Andere – wie zum Beispiel Nathalie Volk – erheben nach acht Jahren Vorwürfe, die haltlos sind.» Seiten des Senders hiess es, dass Kaggwa und Volk Post erhalten werden von «Prosieben».
Heidis Vater, Günther Klum, meldet sich auf seiner Webseite zu Wort und stellt klar: «‹GNTM› war und ist weiterhin eine Unterhaltungssendung und soll den Zuschauer amüsieren. Und wie geschieht das? Durch Zickereien, Streit, und durch eine weite Palette an Stilmitteln, derer sich der Sender – wie im Übrigen jedes andere TV-Format auch – bedient.» Klums Vater arbeitete während 13 Jahren nah mit der Reality-Sendung zusammen und nahm viele der Gewinnerinnen bei seiner Modelagentur «ONEeins Fab» unter Vertrag.
und genau aus diesem Grund hatten wir im Militärbunker immer Jasskarten dabei. 🤷♂️
Auch die anderen Gestalten die da mitwirken wollen nur das beste für junge Menschen
Sozusagen die engagierten Jobberater des 21. Jahrhunderts.
Ironie, muss sein.