Die koreanische Netflix-Serie «Squid Game» muss in gewissen Sequenzen angepasst werden, weil mehrere Personen ungewollte Anrufe erhielten. Der Grund: Ihre Telefonnummern sind in Schlüsselszenen der Serie zu sehen.
Eine Südkoreanerin sei mit Tausenden Streichanrufen und Textnachrichten überschwemmt worden, nachdem ihre Nummer als wichtiger Handlungspunkt in der Thriller-Serie hervorgehoben worden sei, schreibt Reuters.
Nun wollen Netflix und die zuständige Produktionsfirma Siren Pictures reagieren, wie die Nachrichtenagentur am Mittwoch aus der koreanischen Hauptstadt Seoul berichtete. Entsprechende Szenen, in denen die betroffenen Nummern vorkommen, sollen angeblich geändert werden.
Die entsprechenden Nummern tauchen in der Serie auf mysteriösen Einladungskarten auf, die potenziellen Teilnehmern eines tödlichen Reality-TV-Wettkampfs gegeben werden. Auch im offiziellen Trailer ist eine Nummer zu sehen.
Betroffen war auch eine Chinesin, wie die englischsprachige «South China Morning Post» berichtete. Die Frau habe von Tausenden Anrufen gesprochen. Ihre Nummer könne sie nicht ändern, weil das ihrer Firma schaden würde.
Einem betroffenen Koreaner wurde laut Bericht eine grosse Summe geboten, wenn er die Nummer abtrete.
Netflix und Siren hatten zuvor gesagt, dass sie absichtlich nur die letzten acht Ziffern der Handynummer anzeigten. Allerdings war den Verantwortlichen laut Reuters nicht bewusst, dass beim Wählen automatisch die Vorwahl hinzugefügt würde, um die Telefonnummer zu vervollständigen.
Im neunteiligen Netflix-Thriller spielen junge zahlungsunfähige Teilnehmerinnen und Teilnehmer um rund 45 Milliarden Won (38 Millionen US-Dollar) und riskieren dabei den Tod.
Die Serie wurde nach der Premiere letzten Monat auf dem Streaming-Dienst zum internationaler Hit. Sie wurde erstmals am 17. September ausgestrahlt und laut Netflix erreichte sie in nur 10 Tagen in 90 Ländern den ersten Platz.
Die koreanische Serie stand auch schon wegen schlecht ins Englische übersetzten Untertitel in der Kritik, wie unter anderem die BBC Ende September berichtete.
Me and my flatmate both watched Squid Game on two different laptops and our English subtitles were different. The distinctions were subtle but even that made it feel like we were watching different shows.
— Anaemicbadbinch (@Jayeamber1) October 1, 2021
(dsc)