Eine Ära beim italienischen Sportwagenhersteller ist zu Ende: 60 Jahre lang hat Lamborghini Sportwagen mit reinem Verbrennerantrieb hergestellt. Damit ist nun Schluss. Die Bestellbücher für solche Modelle sind endgültig geschlossen, bestätigte Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann der «Welt». Nachzügler werden nicht mehr angenommen.
Die kommenden Monate werden dazu genutzt, die verbliebenen Verbrennermodelle Huracan und das SUV Urus zu bauen und auszuliefern. Schliesslich muss das Unternehmen mit der Zeit gehen und auch auf seine CO2-Bilanz achten: Die riesigen Motoren stossen einfach zu viele Schadstoffe aus.
Doch wer auf das Geräusch von Zwölfzylindern nicht verzichten kann, kommt auch in Zukunft auf seine Kosten: Danach produziert Lamborghini elektrifizierte Modelle, sprich mit Verbrennungsmotoren und zusätzlichem E-Antrieb. Dazu gehören der Aventador-Nachfolger Revuelto, der mit V12-Aggregat, Plug-in-Hybrid und 1'015 PS auf Kundenfang geht, oder der Urus mit Hybridantrieb. Der soll Ende 2024 auf den Markt kommen und vermutlich rund 800 PS haben. Im selben Jahr wird auch der Nachfolger des Huracan erwartet.
Bis Lamborghini rein elektrische Modelle baut, dürfte noch etwas Zeit vergehen: Zum Ende des Jahrzehnts ist die zweite Generation des Urus geplant, die dann nur noch batterieelektrisch fährt. Schon ein Jahr früher kommt möglicherweise ein anderer Stromer auf den Markt: Gerüchten zufolge arbeitet Lamborghini an einem 2+2-Sitzer im Format eines Grand Tourers (GT) – einem vollkommen neuen Karosseriestil, den die Marke bislang noch nicht in ihrer Produktpalette hat.
Er soll weniger gute Geländeeigenschaften als der Urus haben, aber dennoch etwas höhergelegt sein. Mit seinem E-Antrieb könnte der Neuling die Sprintwerte seiner Hybrid-Brüder sicherlich schlagen. Nur die typischen Motorgeräusche wird dieser Lamborghini dann nicht mehr machen.
(t-online)