«Harry Potter»-Autorin J.K. Rowling ist durch transphobe Tweets aufgefallen. Dieses Mal antwortet ihr der «Harry Potter»-Darsteller Daniel Radcliffe – und weist ihre Aussagen entschieden zurück.
«Transgender-Frauen sind Frauen», stellt er in einem Statement klar. Jede gegenteilige Aussage lösche die Identität und Würde von Transgender-Personen aus und widerspreche allen Ratschlägen, die von professionellen Vereinigungen des Gesundheitswesens erteilt würden, die «weit mehr Fachwissen zu diesem Thema haben als Jo oder ich.»
Rowling hatte zuvor eine Schlagzeile mit dem Titel «Menschen, die menstruieren» verspottet und sarkastisch gefragt:
Kleiner Tipp: Sie meinte, man könne, nein, müsse diese Menschen doch einfach Frauen nennen. Dass es auch Frauen gibt, die nicht menstruieren, sowie Menschen, die sich nicht als Frauen identifizieren, aber trotzdem menstruieren, blendete sie einfach aus.
Ihr Punkt war also: Geschlecht ist angeboren und nicht veränderbar. Das Konzept Gender, das sexuelle Identität als sozial konstruiert betrachtet, lehnt sie dagegen ab. Das machte sie auch mit weiteren Tweets deutlich. «Wenn Geschlecht nicht echt ist, gibt es keine gleichgeschlechtliche Anziehung», behauptete sie. Sie kenne und liebe transsexuelle Menschen, betonte sie, aber die Auslöschung des Geschlechterbegriffs nehme vielen die Fähigkeit, über ihr Leben sinnvoll zu diskutieren. «Es ist kein Hass, die Wahrheit zu sagen», so Rowling.
If sex isn’t real, there’s no same-sex attraction. If sex isn’t real, the lived reality of women globally is erased. I know and love trans people, but erasing the concept of sex removes the ability of many to meaningfully discuss their lives. It isn’t hate to speak the truth.
— J.K. Rowling (@jk_rowling) June 6, 2020
Es ist nicht das erste Mal, dass Rowling Transgender-Personen ihre Identität abspricht. Im Dezember hatte sie sich öffentlich hinter eine Frau gestellt, die für eine transphobe Aussage gefeuert worden war. Dafür bekam sie heftige Kritik, unter anderem von der Human Rights Campaign.
Nun reiht sich auch Daniel Radcliffe in die Reihe ihrer Kritiker. Er betont aber, dass es nicht um einen Streit zwischen J.K. Rowling und ihm gehe. «Das ist auch nicht das, was im Moment wichtig ist», erklärt er.
Weiter führt er aus, Rowling sei natürlich sehr wichtig gewesen für den Weg, den sein Leben eingeschlagen habe. Er fühle sich jedoch gezwungen, zu ihren Aussagen Stellung zu beziehen. Der Schauspieler engagiert sich schon länger für «The Trevor Project», auf dessen Webseite sein Statement veröffentlicht wurde. Die Organisation wurde 1998 gegründet und bietet Kriseninterventions- und Suizidpräventionsdienste für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und queere Menschen unter 25 Jahren an.
(watson.de/om)
Kronrod
Bivio
Ich schätze nach 3 Monaten Corona-Lockdown und richtigen Problemen (muss hart gewesen sein), kann man sich nun wieder den eingebildeten Problemen zuwenden.
Geogräfin
Sorry, falls sich jemand davon verletzt fühlt. Das wollte ich nicht, ich checks einfach gerade nicht ganz.