Jack Black und Jason Momoa versuchen uns in den neuesten Bildern aus dem Film «Minecraft» zum Lachen zu bringen. Doch bei den Fans des berühmten Videospiels kommt dies nicht so gut an. Der Trailer verheisst nichts Gutes. Die Adaption eines Videospiels ist immer ein riskantes Unterfangen und nur wenigen ist es gelungen.
Nach diesem ersten Trailer scheinen Fans des kubischen Spiels nicht überzeugt zu sein. Mit 300 Millionen verkauften Exemplaren (das weltweit meistverkaufte Videospiel) ist dieser erste Teaser verwirrend. Der Grund? Die einfache Handlung, der altbekannte Humor, die Live-Action-Schauspieler in einer virtuellen Welt, die nicht wirklich den Look des Originalspiels hat. Man könnte es eher mit «Viva Pinata» und «Clash of Clans» vergleichen, für diejenigen, die es kennen.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der Film komplett animiert und nicht als Live-Action-Film gedreht worden wäre, damit er dem Original des Spiels treu bleibt?
Die Idee, einen Film auf Basis von Minecraft zu drehen, ist bereits aus Erzählperspektive seltsam. Falls du mit dem Spiel nicht vertraut bist: Es ermöglicht den Spielern, ihrer Kreativität in einer unendlichen Welt freien Lauf zu lassen, in der sie Ressourcen finden müssen, um zu überleben. Sie können aber dieselben Ressourcen auch verwenden, um alles und jedes zu bauen, wie die Pyramiden von Gizeh oder New York City. Es ist fast das Äquivalent von LEGO, aber digital.
Aber Minecraft ist nicht die erste und sicherlich auch nicht die letzte Videospielverfilmung, die das Publikum und die Fanbasis enttäuscht. Glücklicherweise gibt es noch Hoffnung, und einige Ausnahmen glänzen dort, wo andere versagt haben.
Hier kommen einige gute Beispiele, an denen sich die Produzenten von «Minecraft: Der Film» eine Scheibe hätten abschneiden sollen:
Zweifellos eine der besten Adaptionen der letzten Jahre. HBO hat einen grossen Hit gelandet und einen neuen Massstab für andere Adaptionen gesetzt. Die Streaming-Plattform hat bewiesen, dass eine Serie die Emotionen und die Tiefe eines Videospiels sehr gut einfangen kann. Gut unterstützt wird dies durch die Chemie zwischen Pedro Pascal und Bella Ramsey, die die Hauptfiguren verkörpern.
Die Serie konnte nicht nur Fans des Spiels, sondern auch ein breiteres Publikum erreichen. Der emotionale Aspekt blieb erhalten, ein perfektes Beispiel dafür, wie erfolgreich eine Adaption sein kann.
Die Adaption von «Sonic» hatte, wie auch «Minecraft», unter keinem guten Stern gestanden, da es sehr harte (aber berechtigte) Kritik am Design des berühmten blauen Igels gab. Doch nachdem die Figur unter dem Druck der Bevölkerung völlig neu gestaltet wurde, konnte «Sonic» sein Ansehen bei den Fans wieder etwas aufpolieren.
Ohne ein Meisterwerk zu sein, bietet der Film gute Familienunterhaltung und hat sein Gleichgewicht zwischen Humor, Action und Hommage an die Welt des Spiels gefunden. Und was soll's, wir werden nicht auf unser Vergnügen verzichten, Jim Carrey dabei zuzusehen, wie er auf der Leinwand Grimassen schneidet.
Mit seinem modernen «Wer will schon Roger Rabbit?»-Flair beweist «Detective Pikachu», dass eine Videospielverfilmung, die ein wenig aus der Reihe tanzt, sowohl alteingesessene Fans als auch Newcomer ansprechen kann.
Mit Ryan Reynolds als Pikachus Stimme, die viele überraschte (das war der gewünschte Effekt), gelingt es dem Film, die reiche Welt der Pokémon einzufangen und sie gleichzeitig zugänglich und unterhaltsam zu machen.
Nach einer katastrophalen ersten Adaption im Jahr 1993 versuchte es Nintendo genau 30 Jahre später erneut. Und zum Glück für unsere kleinen Fanherzen haben sie aus ihren Fehlern gelernt.
Der Film schaffte es, die ikonische Welt von Mario in ein animiertes Abenteuer zu übertragen, das dem Ton der Spiele treu blieb. Die Gesangsdarbietungen, die auf den ersten Blick zu wünschen übrig liessen, insbesondere die von Chris Pratt, erwiesen sich als überraschend respektvoll gegenüber der Franchise. Mit einer einfachen, aber effektiven Storyline kann der Film sowohl kleinen als auch grossen Nostalgikern gefallen und beweist, dass vollständig animierte Adaptionen die Essenz der Spiele manchmal besser für die grosse Leinwand einfangen können.
Inspiriert von der Welt von «League of Legends» (kurz LoL), war die Serie eine Offenbarung. Netflix nutzte das Universum des Spiels und schuf eine Zeichentrickserie, die weit über ihr ursprüngliches Material hinausging.
Die sehr hohe Qualität der Animationen, eine innovative Mischung aus 2D und 3D, seine Intelligenz und die fesselnde Geschichte rund um die Charaktere haben «Arcane» zu einer der erfolgreichsten Adaptionen gemacht, die je gemacht wurden. Aber seine grösste Leistung ist es, die Herzen von Nichtspielern zu erobern und gleichzeitig Referenzen für Gamer und Fans des Spiels einzubauen.
Obwohl die Grenze zwischen Videospielen und Filmen im Laufe der Zeit immer kleiner wird, versteht die Filmbranche heute, dass Adaptionen nicht nur die Ästhetik der Spiele, sondern auch die emotionalen Erfahrungen der Spielerinnen und Spieler einfangen müssen. Und dabei soll der Film gleichzeitig für ein Publikum von Nichtspielern zugänglich genug sein.
Und «Minecraft», mit seiner nicht linearen Erzählweise und seiner unendlichen Welt, stellt in dieser Hinsicht eine grosse Herausforderung dar. Welche Zukunft prognostizieren wir also für diesen Film? Ein schönes Comeback wie «Sonic», der Film oder ein Pranger wie «Super Mario Bros.» aus dem Jahr 1993, der heute als Referenz für beschämende Adaptionen dient?
Wir bleiben optimistisch für diesen Spielfilm mit einem kolossalen Budget von 150 Millionen US-Dollar und einer für 2025 geplanten Veröffentlichung. Es ist noch nicht Game Over.
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