Vor einem Jahr reichten die «Romeo und Julia»-Stars Olivia Hussey und Leonard Whiting eine Klage gegen das Filmstudio Paramount ein. 55 Jahre nachdem der Film gedreht wurde. Der Vorwurf: sexuelle Ausbeutung.
Ein Richter hat ihre ursprüngliche Klage abgewiesen. Nun haben die Schauspieler, die beide anfangs 70 sind, ihre Klage wieder aufgenommen. Diesmal wegen einer neuen Veröffentlichung des Films von Criterion.
Hussey und Whiting haben ihre Romeo-und-Julia-Klage gegen Paramount (und dieses Mal auch Criterion) wieder aufgenommen. Dies, weil Criterion – eine US-Firma, die DVDs vertreibt – den Film neu veröffentlichte. Es geht um unrechtmässige Verbreitung von Nacktbildern von den Stars, die in der Criterion-Veröffentlichung von Franco Zeffirellis Liebesfilm zu sehen sind.
In dieser Klage stehen wieder die gleichen Bilder im Mittelpunkt, die bereits bei der ursprünglichen Klage Thema waren. Darauf sind Hussey und Whiting als das titelgebende Liebespaar nackt in einem Schlafzimmer zu sehen.
In der Klage, die am 14. Februar in Los Angeles eingereicht wurde, behaupten Hussey und Whiting, dass sie nie in die Weiterverbreitung des Films eingewilligt haben. Sie klagen daher wegen unrechtmässiger Verbreitung intimer Fotos, unrechtmässiger Nutzung der Bilder und Verletzung der Rechte der Darsteller.
Die Schauspieler behaupten, dass nichts in der Vereinbarung für die ursprüngliche Veröffentlichung Paramount das Recht einräumte, Fotos ihrer Arbeit in einem anderen Medium oder Format als analogen 35-mm-Kinofotos nachzubilden, neu zu veröffentlichen oder weiterzuverbreiten. Die digitale Version enthält jedoch «digital verbesserte Fotos» von Whiting und Hussey, die zusammen nackt in einem Bett liegen, sowie andere Darstellungen in hoher Auflösung.
In der Klage heisst es, dass «die digitalen Fotos den Inhalt mehrerer analoger Farbfotografien in sehr hoher Auflösung wiedergeben, die im privaten Studio in Anwesenheit der wichtigsten Fotografen aufgenommen wurden, als Hussey und Whiting noch minderjährig waren. Die Aufnahmen zeigen Husseys nackte Brüste und Whitings nacktes Gesäss». Hussey war zum Zeitpunkt der Produktion des Films 16 Jahre alt, während Whiting 15 Jahre alt war.
Paramount und Criterion haben sich zur Klage bisher nicht geäussert.
(cmu)
Vor wenigen Jahren waren noch beide an Veranstaltungen über den Film präsent, um Fragen dazu zu beantworten. Damals war von Ausbeutung noch keine Rede. Nun will vor dem Hintergrund von #Meetoo aber jeder noch ein wenig Geld machen.
Rein rechtlich wird auch dieses Mal kein Geld zu den über siebzig jährigen Darstelllern fliessen. Die Filmrechte liegen vermutlich beim Medienkonzern welcher damit frei umgehen kann.
Eine künstliche Aufregung um und wegen nichts. Gepusht von einem raffgierigen Anwalt der von einem allfälligen Geldfluss zu den Rentnern wohl am meisten profitieren würde.