Innerhalb von knapp 20 Jahren ist Disney vom strauchelnden Filmstudio zum dominierenden Unterhaltungs-Konzern aufgestiegen. Wie gross die Dominanz ist, zeigt ein neuer Rekord, den Disney jetzt aufgestellt hat. Am Sonntag teilte das Unternehmen mit, dass die eigenen Kinoproduktionen in diesem Jahr weltweit bisher 7.67 Milliarden Dollar einnahmen.
Damit wurde der bisherige Jahresrekord nach nicht einmal sieben Monaten bereits gebrochen. Dieser lag bei 7,61 Milliarden Dollar und war 2016 ebenfalls von Disney aufgestellt worden.
Disney hat damit gute Chancen, die Grenze von zehn Milliarden Dollar zu knacken. Erst vor kurzem ist das Remake von «Der König der Löwen» gestartet und hat nach nur zehn Tagen schon beinahe eine Milliarde eingespielt. Es ist durchaus realistisch, dass der Film noch weitere 500 Millionen einspielt. Und auch danach wartet Disney mit potentiellen Cash-Cows wie «Maleficent 2», «Die Eiskönigin 2» und «Star Wars 9» auf.
Von den zehn bisher erfolgreichsten Kinofilmen des Jahres sind sechs reine Disney-Produktionen. Beim aktuell dritterfolgreichsten Film des Jahres, «Spider-Man: Far From Home», hat Disney koproduziert.
Die Website moviejones.de listet die Entwicklung der Disneyfilme in den letzten zehn Jahren auf. 2010 wurden sechs der Top-25-Filme unter der Schirmherrschaft von Disney produziert, 2015 waren es neun, 2019 (bisher) schon 14.
«Disneys globale Vorherrschaft ist eine Spiegelung dessen, was passiert, wenn man einige der grössten Marken im Filmgeschäft besitzt», erklärt Paul Dergarabedian, Senior Media Analyst bei bei der Internet-Marktforschungsfirma Comscor gegenüber CNN. «Ganz zu schweigen von der Marketingkraft, die diese Inhalte konstant in die Köpfe praktisch jedes potentiellen Kinobesuchers auf der ganzen Welt bekommt.»
Welche Marken Dergarabedian meint? Folgende:
Die ABC Studios sind eine der grössten Fernseh-Produktionsstudios der USA. Bekannte Serien sind unter anderem «Grey's Anatomy», «Lost» und «Scrubs».
ESPN ist einer der grössten Sportsender-Networks der USA. Disney erreicht mit ESPN geschätzt über 90 Millionen Haushalte.
Mit Filmen wie «Toy Story» oder «Findet Nemo» das wohl bekannteste und erfolgreichste Animationsstudio der Welt. Disney hat Pixar 2004 für 7.4 Milliarden Dollar gekauft.
Disney kaufte den Verlag Marvel und die dazugehörigen Marvel Studios 2009 für rund vier Milliarden Dollar.
2012 erwarb Disney ebenfalls für vier Milliarden Dollar Lucasfilm und damit die Rechte an «Star Wars» und «Indiana Jones».
2019 übernahm Disney den Konkurrenten 20th Century Fox. Nebst dem Filmstudio ging auch die Serienabteilung 21th Century Fox an Disney. Damit kaufte Disney Marken wie «Avatar» oder «Die Simpsons» ein.
Mit der Übernahme von 20th Century Fox erlangte Disney auch die Aktienmehrheit am Streaming-Dienst Hulu. In den USA ist er hinter Netflix und Amazon die dritte Kraft. Weiterhin soll im November der hauseigene Streaming-Dienst Disney+ starten.
Auch im nächsten Jahr dürfte die Dominanz von Disney an den Kinokassen weitergehen. An einem Plenum an der San Diego Comic Con Mitte Juli kündigte der Konzern ganze zehn neue Marvel-Filme bis 2022 an. Auch bei den Trickfilm-Remakes sind nebst «Mulan» diverse weitere Filme für die nächsten zwei Jahre angekündigt. Ausserdem werden unter dem Dach von Disney gleich vier neue «Avatar»-Fortsetzungen erscheinen, die ebenfalls für ordentlich Umsatz sorgen dürften.
(pls/tl)
Die Maus hat meiner Meinung nach jetzt schon zu viel Macht und es wird in Zukunft sicher nicht weniger.....