Der Niederländer Jonathan Meijer hat in seinem Leben genügend Samen gespendet, um tausende biologische Kinder zu haben. Seine Geschichte wird in einer Dokumentation auf Netflix erzählt.
In einem YouTube-Video vom Februar 2024 erzählte er, dass ihm ein Klassenkamerad während seines Lehramtsstudiums erzählte, dass er unfruchtbar sei, was ihn bewegte und inspirierte, Sperma zu spenden, um Familien zu helfen, die Schwierigkeiten hatten, auf natürlichem Wege Kinder zu bekommen. Da in seiner Familie weder Krebs noch Diabetes oder genetische Krankheiten vorkommen, dachte er, dass es eine gute Sache wäre.
Daraus wurde eine Obsession, wie die Netflix-Doku «Der Mann mit 1000 Kindern» aufzeigt. Meijer bereiste die ganze Welt und spendete überall, wo er konnte. Da dies nicht nur in Samenbanken, sondern auch oft privat stattfand, gibt es keine Beweise, wie viele Kinder Meijer wirklich hat. Er gibt an, während einer Zeitspanne von 15 Jahren rund 50'000 Stunden in Samenkliniken verbracht zu haben.
2021 sagte er in einem Interview mit «The New York Times», dass er Vater von 250 Kindern ist und «die Annahme, dass es tausend sein können, abartig» ist. Vor Gericht gab Meijer letztes Jahr aber an, fast 600 Kinder zu haben. Es wird geschätzt, dass es viel mehr Kinder sind, nämlich bis zu 3000. Ein Albtraum für Familien, die Kinder von ihm haben.
In der Doku kommen Eltern zu Wort, die Meijer als Samenspender benutzt haben. Er war sympathisch, charmant. Sagte ihnen, er wolle maximal fünf Kinder, dann sei fertig. Zu ihrem Schreck mussten die Eltern später herausfinden, dass dem nicht so ist.
Die grösste Angst der Eltern ist, dass ihre Kinder sich unwissend in eines ihrer Halbgeschwister verlieben und unabsichtlich Inzest begehen könnten. Und nicht nur Meijers direkte Kinder sind betroffen. Es ist ein Problem, das auch noch seine Enkel haben werden.
Diese sind nicht nur in den Niederlanden, Meijer hat auch Nachkommen in Australien, Dänemark, Deutschland, Ungarn, Mexiko, Polen, Rumänien, Serbien, Schweden, Ukraine, USA und der Schweiz.
Mejers scheint diese sehr ernsthafte Folge seiner Taten nicht zu kümmern. Für ihn zählt nur, dass diese Kinder ganz viele Geschwister haben und eine grosse Familie sind.
Vergangenes Jahr stand er in den Niederlanden wegen Inzucht darum vor Gericht. Für jedes weitere Kind, das er «zeugt», muss er eine Geldstrafe von 100'000 Euro bezahlen. Wie das nachgewiesen werden soll, ist nicht klar. Bereits 2017 wurde er als Samenspender gesperrt, das hat ihn allerdings nicht aufgehalten weiterzumachen.
Nach den Richtlinien der Kliniken darf ein Spender maximal 25 Kinder oder zwölf Familien Samen spenden, um Inzucht, Inzest und psychische Probleme zu vermeiden.
Eine andere problematische Entwicklung, die in der Dokumentation angesprochen wird, ist, dass es noch einen zweiten Mann gibt, der involviert ist. Er und Meijer hätten sich gegenseitig aufgestachelt, das Ganze war für sie ein Wettbewerb. Auch sollen sie ihre Spermien gemischt haben, bevor sie diese an die Empfängerinnen gaben. Das Ziel: ein bisschen Mystery aufbauen, nicht wissen, wer der Vater ist.
Die Männer sollen auch in afrikanischen Ländern wie Kenia und Uganda Samen gespendet haben. Ihr Ziel sei es, ihre «weissen Spermien» zu streuen. Meijer hat sich zum Vorwurf nicht geäussert.
Meijer verbringt einen Grossteil seiner Zeit damit, die Welt zu bereisen und YouTube-Videos von seinen Reisen zu veröffentlichen. Er verurteilt die Doku von Netflix, gibt aber auch zu, sie nicht gesehen zu haben. Er lehnte es ab, an der Produktion mitzuwirken.
«Ich denke, der Titel ist sensationsheischend und irreführend», sagte er in einem Video, das er vor einem Monat veröffentlicht hat. Meijer besteht auch darauf, dass er bei Weitem nicht 1000 Kinder hat. «Ich weiss nicht, woher sie diese Zahl nehmen, ich weiss nicht, vorher sie diese Info haben. Meines Wissens habe ich 550 Kindern geholfen», sagte er.
In einem Video vom 1. Juli 2024 beklagte er sich darüber, dass «immer dieselben vier oder fünf Familien in den Medien auftauchen». Meijer nervt sich, dass sie sich auf oberflächliche Dinge wie seine Haare und sein Aussehen konzentrierten und etwa nicht auf Dinge, die er für wichtig halte, wie seine «Pünktlichkeit oder Höflichkeit».
Die dreiteilige Doku-Serie «Der Mann mit 1000 Kindern» kann ab sofort auf Netflix geschaut werden.
15 Jahre lang jeden Tag über 9 Std?
Wahrscheinlich ist seine Nase länger als sein Penis!
Da wäre es wahrscheinlich sinnvoller, mal die Alpentäler aufzulösen.
Übrigens sind in einem hohen Prozentsatz der Europäer die Gene eines einzelnen Mannes nachweisbar, der irgendwann zur Zeit Dschingis Khans durch Eurasien gereist sein muss.
Ich gehe jetzt mein Yak einreiten...
Die sind aber über die ganze Welt verteilt und haben teilweise Altersunterschiede von bis zu 15 Jahren. Dass jemand unter 8 Mrd Menschen zufällig auf genau diese 500 Personen triff und dann noch eine Beziehung beginnt, ist extrem unwahrscheinlich.
Weiter zu bedenken ist, dass das jeweils Halbgeschwister und nicht Geschwister sind. Genetisch entspricht das einer zusätzlichen Generation.