Eine lange verschollene Originalkopie von «Star Wars: Eine Neue Hoffnung» aus dem Jahr 1977 wurde aus einem Archiv geborgen und einer kleinen Gruppe von eingefleischten Fans und Journalisten vorgeführt. Schöpfer George Lucas hatte diese erste Version des Filmes 47 Jahre lang vor der Öffentlichkeit «versteckt». Die Originalversion hat er in einem Interview vor 20 Jahren als «halb fertig» und «nicht sehr gut» bezeichnet.
Die Journalisten, die an der Vorführung dabei waren, geben Lucas recht. «Nach heutigen Massstäben sieht das Original schrecklich aus», schreibt etwa Robbie Collin, der Filmkritiker von «The Telegraph».
Über die Jahre wurde viel an der Space-Opera verändert. Seien es nun kleinere Dinge, wie das CGI von Jabba the Hutt oder Abänderungen der Story, wie dass Greedo als Erster schiesst, nicht Han Solo.
«Ich hatte das Gefühl, einen völlig anderen Film zu sehen», schreibt Collin, der den Film als «fröhlich zerklüftetes, schmuddeliges und stumpfsinniges Spektakel» bezeichnet, das «eher wie ein Kostümfilm als ein grosses Epos aussieht».
Und weiter:
Der Vlogger von «Cinema Savvy», George Aldridge, der behauptet, «A New Hope» mindestens 100 Mal gesehen zu haben, erzählt, dass die Vorführung «unglaublich besonders» gewesen sei. Es habe ihm aber auch vor Augen geführt, «dass es so viele grossartige Änderungen an den Star-Wars-Filmen gibt». Auch er stellt fest, dass die Originalfassung so komplett anders ist, dass «es sich anfühlte, als würde man den Film zum ersten Mal sehen».
Ironischerweise scheint also eine Version von «Star Wars», die Lucas so lange nicht zeigen wollte, den Zuschauern mehr Respekt vor Lucas zu verschaffen – weil sie eine gewisse Wertschätzung für seine umfangreichen Nachbesserungen entwickeln.
(cmu)