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Gärtner Graf

Garten-Tipps: Heimische Wildpflanzen oder fremdländische Züchtungen?

Einheimisches Edelweiss (links) und fremdländische Pelargonien (rechts).
Einheimisches Edelweiss (links) und fremdländische Pelargonien (rechts).
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Einheimische oder fremdländische Pflanzen bevorzugen?

Heimische Wildpflanzen sind im Trend. Fremdländische Pflanzenarten sowie Züchtungen gelten hingegen bei vielen Menschen als nicht nachhaltig oder gar als ökologische Gefährdung. Wie denkt unser Gartenexperte Gärtner Graf darüber?
12.04.2025, 11:2912.04.2025, 11:29
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Typische heimische Pflanzenarten in der Schweiz sind etwa Edelweiss, der Enzian, die Alpenrose, Wiesensalbei, Holunder und Blutweiderich.

Einheimische vs. Fremdländische:

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Einheimische und Fremdländische Gartenpflanzen
Fremdländisch, aber kaum aus Schweizer Gärten wegzudenken: Lavendel.
quelle: pixabay
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Ein paar der beliebtesten fremdländischen Pflanzenarten, die man in Schweizer Gärten besonders oft findet, sind Pelargonien, Palmen, Forsythien, Bambus, Oliven, Oleander und der Dauerbrenner Lavendel.

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DAS spricht für einheimische Pflanzen

Bilder der Erde Edelweiss (Leontopodium nivale / Leontopodium alpinum) in flower on mountain slope, Hohe Tauern National Park, Austrian Alps, Carinthia, Austria PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY Art ...
Typische Schweizer Wildpflanze: Edelweiss.Bild: www.imago-images.de

Fremdländische Pflanzenarten breiten sich unkontrolliert in der Natur aus und verdrängen einheimische Wildpflanzen – sie gefährden damit die Biodiversität. Viele Tierarten sind auf einheimische Pflanzen als Nahrungsquelle und Lebensraum angewiesen. Mit Wildpflanzen stärkst du daher das Ökosystem in deinem Garten. Sie sind zudem pflegeleichter als gärtnerische Züchtungen, die oft gedüngt und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden müssen.

DAS spricht für fremdländische Pflanzen

Arbeiter schneidet eine Palme mit einer Baumsäge
Bringt südliches Flair in den Garten: eine Palme.Bild: Shutterstock

Gezüchtete Blumen im Garten sind schöner als die wilden Pflanzen auf der Wiese. Es ist eine Bereicherung, wenn eine Pflanze in vielen verschiedenen Farben blüht. Damit lassen sich bunte und trotzdem ordentliche Blumenrabatte gestalten. Die gezüchteten Sorten blühen viel länger und üppiger, wachsen gleichmässiger und sind widerstandsfähiger. Und sind nicht alle Pflanzen, die hier wachsen, irgendwann heimisch? Falls nicht – ab wann gilt eine Pflanze als heimisch? Eine Pflanze ist wertvoll, unabhängig von ihrer Herkunft.

Fazit:

Blumenwiese Biodiversität Garten
Biodiversität im Garten: viele Farben und viele Sorten.Bild: Mission B

Ich plädiere für Vielfalt. In meinem Garten überwiegen einheimische Wildformen, und doch möchte ich nicht gänzlich auf fremdländische Arten oder gezüchtete Sorten verzichten. Für mich ist bei der Pflanzenwahl nicht ausschliesslich die Herkunft, sondern der Nutzen entscheidend. Fremdländische Pflanzen und Zuchtsorten erfüllen ebenfalls wichtige ökologische Aufgaben: Sie bieten verschiedenen Tieren Lebensraum und Nahrung.

Vor allem Wildpflanzen aus Südeuropa kommen mit der Klimaveränderung gut zurecht und werden künftig in unserem Ökosystem eine wichtige Funktion übernehmen. Wir müssen Dynamik zulassen und den Pflanzen sowie Tieren die Chance geben, sich an das veränderte Klima anzupassen. Und nicht zuletzt – eine Pflanze soll in meinem Garten mit ihrer Schönheit mein Herz erobern.

Gärtner Graf
Beat Graf begann seinen beruflichen Werdegang vor 39 Jahren mit einer Lehre zum Baumschulisten. Nach einer umfassenden Aus- und Weiterbildung folgten viele weitere Jahre als Besitzer einer Staudengärtnerei. Mit 51 Jahren verkaufte er den Betrieb und gründete 2022 die GÄRTNER GRAF AG. Hier geht es zum Gärtner Graf Blog.
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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maya Eldorado
12.04.2025 12:24registriert Januar 2014
Pflanzen, die auf unseren Alpen einheimisch sind, sind es in Flachland nicht, auch wens einheimische Schweizer Pflanzen sind.
Beispiele: Alpenrose, Enzian und Edelweiss.
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wilbur
12.04.2025 13:21registriert März 2019
"Die gezüchteten Sorten blühen viel länger und üppiger, wachsen gleichmässiger und sind widerstandsfähiger. Und sind nicht alle Pflanzen, die hier wachsen, irgendwann heimisch? Falls nicht – ab wann gilt eine Pflanze als heimisch? Eine Pflanze ist wertvoll, unabhängig von ihrer Herkunft."

was für eine aussage eines gärtners. natürlich sind sie fürs auge manchmal schöner, nur können die meisten insekten mit diesen züchtungen nix anfangen. unabhängig ihrer herkunft.
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Mosquito Rex
12.04.2025 14:22registriert Juli 2020
Wenn sich an einer Palme oder einem Lavendel Bienen oder Hummeln blicken lassen, dann sind das vorallem die sogenannten Generalisten.
Das sind eigentlich keine "Bienenweiden", weil die Generalisten wie unsere Honigbienen fast alle Blüten anfliegen. Darum sind diese nicht auf Hilfe angewiesen, weil sie ein sehr breites Nahrungsangebot haben.

Unsere Wildbienen sind häufig, je nach Art mehr oder weniger stark, auf gewisse Blütenpflanzen spezialisiert/angewiesen.
Die können garnicht auf Pflanzen welche von weitweg kommen spezialisiert sein. Wie auch?
Keine Futterpflanze keine Wildbiene.
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