«Lavandula» stammt vom lateinischen Wort «lavare» ab und bedeutet «waschen». Meine Blüten wurden bereits früher dem Waschwasser oder Bädern beigegeben. Weil sie nicht nur den Körper reinigen, sondern auch die Seele und den Geist in Zeiten von Unausgeglichenheit klären.
Neben meinen Blüten verströmen auch meine graufilzigen Blätter einen intensiven Duft. Das ganze Jahr über bleibe ich attraktiv. Als kleiner Halbstrauch verholzen meine Triebe, und mein kissenförmiger Wuchs schenkt dir über viele Jahre hinweg Freude.
Mein Duft wirkt beruhigend und angstlösend. Der Wirkstoff Linalool wird vom Körper ausschliesslich über den Geruchssinn aufgenommen. Ein japanisches Forscherteam hat 2018 nachgewiesen, dass der positive Effekt nicht durch das direkte Einatmen des Stoffes, sondern bereits durch das Riechen meines Duftes selbst entsteht. Der Vorteil: Der Wirkstoff kann einfach aufgenommen werden und führt zu keinerlei Nebenwirkungen. Möchtest du mich noch besser kennenlernen?
Ich bin mehr als ein guter Ersatz für Lavendel. Mit meinem Blütenreichtum möchte ich nicht nur Bienen, sondern auch dich für mich gewinnen. Daneben überzeuge ich mit meiner Anpassungsfähigkeit, dem intensiven Duft und langer Blütezeit.
Schneide mich nach dem ersten Flor im Frühsommer stark zurück, dann blühe ich noch länger in den Herbst hinein. Und behalte damit meinen kompakten Wuchs.
Mit meinem Geruch möchte ich Insekten vertreiben. Doch mein Duftstoff Nepetalacton zieht geschlechtsreife Katzen magisch an. Wieso etwa 70 % der Katzen so stark auf meinen Geruch reagieren, hat die Wissenschaft trotz vieler Untersuchungen bisher nicht herausgefunden. Mein Duft berauscht nicht nur Hauskatzen, sondern auch einige Grosskatzen (Löwe, Jaguar, Leopard). Willst du wissen, wo ich am besten gedeihe?
Ich bin eine der ältesten Zier- und Heilpflanzen. Bereits in der Antike habe ich in den Gärten Platz genommen und in Europa kennt man mich seit dem frühen Mittelalter als Kulturpflanze. Beliebt bin ich wegen meines feinen Dufts. Daher auch mein Name «odorata» (lateinisch duftend).
Obwohl ich ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet eingewandert bin, gelte ich als heimisch. Du siehst mich nicht selten an Waldrändern und im Gebüsch. Aufgrund meiner Herkunft mag ich warme, nicht allzu schattige Plätze. Dein Boden sollte nicht zu trocken, aber nährstoffreich sein.
Als ausdauernde und sich gut verbreitende Art eigne ich mich am besten als Unterpflanzung von Gehölzen. Am wohlsten fühle ich mich in einer Gruppe von 3 bis 9 Artgenossen und gepflanzt mit einem Abstand von ca. 20 cm. Sehr gerne zusammen bin ich mit Leberblümchen und begleite mit Vergnügen Rosen, damit diese nicht so einsam sind. Erfahre, für welchen Kaiser ich die Lieblingsblume war.
Meine üppigen, einfachen oder dicht gefüllten Blüten duften zart und eignen sich wunderbar als Schnittblume. Ich bin eine edle Zierpflanze und stehe gerne möglichst einzeln und über Jahrzehnte am gleichen Platz in deinem Garten.
Nach der Blütezeit solltest du meine abgeblühten Blumen ausschneiden oder ausbrechen. Damit in deinem Beet dann keine Lücke entsteht, kombinierst du mich am besten mit später blühenden Pflanzen wie zum Beispiel Skabiosen (Scabiosa), Flammenblumen (Phlox), Herbst-Astern (Aster), Sonnenhut (Rudbeckia) und Scheinsonnenhut (Echinacea). Pflanzt du mich in deinen Garten, bedecke meine Wurzeln (Augen) mit maximal 2–3 cm Erde, sonst mag ich nicht blühen. Möchtest du wissen, welcher Kaiser für meine Popularität in Europa verantwortlich ist?
Zerreibst du mein Laub, verströme ich einen feinen Anis-Minze-Duft. Und auch meine Blüten riechen angenehm. Gut erkennen kannst du mich zudem an meinen vierkantigen Stängeln, die straff aufrecht wachsen. Schneidest du die Stängel nach der ersten Blüte zurück, blühe ich meist ein zweites Mal. Meine Blütenknospen öffne ich nicht von oben nach unten oder andersherum, sondern willkürlich an beliebigen Stellen der Scheinähre.
Für die Heildroge «huoxiang» werden meine Blätter getrocknet und mit den eingeweichten, getrockneten und zerkleinerten Stängeln gemischt. Eine südkoreanische Studie von 2020 belegt, dass «huoxiang» gegen Gastritis wirkt. Doch in Südkorea werde ich nicht nur als Heilpflanze, sondern ebenso gerne in der Küche verwendet. Erst kurz vor Ende der Garzeit wird mein Laub zu den Speisen hinzugefügt, damit das Aroma nicht verkocht – zum Beispiel bei verschiedenen Eintopfgerichten wie Chueo-Tang und Maeun-Tang. Zudem ist mein Kraut Hauptzutat in Buchimgae genannten koreanischen Pfannkuchen. Erfahre mehr über mich und meinen Namen.
Hast du Fragen rund ums Thema Garten? Wie du ungeliebtes Ungeziefer loswirst? Welche Pflanzen besonders gut zusammen gedeihen? Dann schick uns gerne deine Frage an garten@watson.ch und vielleicht wird sie bald hier im Blog beantwortet.