Es gehört wohl zu den gefürchtetsten Lauten: das Weckerklingeln in aller Herrgottsfrühe. Die Verlockung ist gross, die Snooze-Taste zu drücken und noch ein paar Minuten weiter zu schlummern. Tatsächlich starten so mindestens die Hälfte aller Berufstätigen in den Tag. Je jünger jemand ist und je mehr er oder sie sich als Nachtmenschen bezeichnet, desto eher zählt er zur Fraktion der Snoozer.
Derweil wird oft behauptet, dass das negative Auswirkungen auf den Schlaf, die Stimmung sowie kognitive Prozesse hat. Dies unter anderem wegen der Fragmentierung des Schlafs durch mehrmaliges und kurzes Einschlafen und wieder Aufwachen. Auch wird der Schlaf unnötigerweise verkürzt, wenn am Abend vorher der Wecker extra eine halbe Stunde früher gestellt wird, um genügend Zeit zum Snoozen zu haben.
Wissenschaftlich seriös untersucht wurden diese Behauptungen allerdings nicht – bis jetzt. Nachgeholt hat das nun ein Forschungsteam um die Psychologin Tina Sundelin von der Universität Stockholm, indem sie zunächst über 1000 Personen zu ihrem Snooze-Verhalten befragten und danach zusätzlich 30 Studienteilnehmende ins Schlaflabor für zwei Nächte einluden. An einem Morgen durften sie 30 Minuten lang nach dem Weckerklingeln weiterdösen, am anderen mussten sie sofort aufstehen.
Das Resultat: Es gab keine eindeutigen Auswirkungen des Schlummerns auf den Stresshormonspiegel, die morgendliche Schläfrigkeit, die Stimmung oder die nächtliche Schlafstruktur, wie die Forschenden im Fachblatt «Journal of Sleep Research» berichten. Auch die kognitive Leistungsfähigkeit direkt nach dem Aufstehen wurde nicht beeinträchtigt, wie Tests direkt nach dem Aufstehen zeigten. Vielmehr verbesserte sie sich bei einigen durch das Snoozen sogar. Zwar führte das Schlummern zu etwa 6 Minuten weniger Schlaf, verhinderte aber das Aufwachen und Aufstehen direkt aus dem Tiefschlaf.
«Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es keinen Grund gibt, auf das morgendliche Schlummern zu verzichten, wenn es einem Spass macht, zumindest nicht bei Schlummerzeiten um die 30 Minuten», sagt Sundelin in einer Pressemitteilung. «Es könnte sogar dazu beitragen, dass diejenigen, die morgens schläfrig sind, nach dem Aufstehen etwas wacher sind.» Allerdings profitieren nicht alle gleichermassen vom Snoozen. Hat man Mühe, nach dem Weckerklingeln schnell wieder einzuschlafen und von der zusätzlichen Ruhezeit wirklich noch zu profitieren, überwiegen die positiven Effekte womöglich nicht. (aargauerzeitung.ch)
Davon 30 gezielt ausgewählt.
Die dann zwei Tage lang beobachtet werden.
Wissenschaftlich taugt diese "Studie" höchstens fürs Kabarett.