Dua Lipa gehört zu den bekanntesten Popsängerinnen, die die Musikbranche momentan zu bieten hat. Am 3. Mai kommt nun ihr drittes Studioalbum «Radical Optimism» heraus. Ich durfte schon vorher reinhören und fand es ... sehr Dua Lippig?!
Hier meine ultraprofessionelle Einschätzung in der Übersicht. Achtung, viel Abschweifen und unnötiges Philosophieren vorprogrammiert.
Schon bevor ich das Album gehört habe, habe ich mich gefragt: «Was ist eigentlich gute Musik?» Denn wieso sollte es irgendjemand interessieren, was ich von neuer Musik halte? (Wenn du jetzt denkst «tut es nicht», dann schreib das bitte nicht in die Kommentare, ich bin sensibel.)
Aber eben, ist gute Musik die, die jeder hört und mitsingt? Also Popmusik? Oder Musik, die in der Allgemeinheit als angesehen gilt, wie etwa die von den Beatles? Und gibt es überhaupt gute und schlechte Musik oder ist das sowieso Geschmackssache?
Dabei regt mich nichts mehr auf als Menschen, die sagen: «Ich habe einen guten Musikgeschmack.» Weil, bei allem Respekt: Hä? Menschen, die das sagen, meinen damit ja einfach, dass die Musik, die sie hören, ihnen gefällt. Und ja, hoffentlich auch?! Das sind meistens Leute, die in ihren Playlists Musik haben, die auch allgemein als angesehen gilt.
Doch: Wenn deine Playlist gespickt ist von Mozart, Pink Floyd und grossen Sängerinnen wie Tina Turner, ist sie dann besser als die von jemandem, der Katy Perry und One Direction hört?
Ich glaube, dass es durchaus einen Unterschied zwischen guter Musik und Musik, die man selbst gerne mag, gibt. Doch obwohl mein Vater mich als Kind mit Mozart, Bach und sonstigen angesehen klassischen Musikern zugedröhnt hat, würde ich meinen Musikgeschmack heute als durchschnittlich schlecht bezeichnen. Denn das Erziehen zu einem gebildeten Mozart-Stan hat leider nicht funktioniert. Sorry Papi. Darum find ich halt vor allem gut, was ich gut finde, auch wenn da die meisten Musiksnobs die Nase rümpfen würden. Als Kind fand ich zum Beispiel das hier voll der Banger:
Geil, oder?!?
Aber für dieses Musik-Lebenskrisen-Geschwafel liest man ja nun nicht diesen Artikel. Dua Lipa ist hier das Thema, äxgüsi. Also eine Review von einem Schnuffel-Fan zu einem Dua-Lipa-Album, voilà:
Wenn man danach geht, dass gute Musik die Musik ist, die jeder hört, dann hat Dua Lipa gerade das Album des Jahres herausgebracht. Auf «Radical Optimism» ist nämlich jeder Song genau das: ein Pophit.
So hat Dua Lipa bereits drei Songs als Single herausgebracht. Wenn man «Houdini», «Illusion» und «Training Season» kennt, dann kennt man bereits die besten Songs des Albums und eigentlich schon das ganze Album an sich. Denn viel mehr Varietät gibt es in «Radical Optimism» leider nicht zu hören. Die Singles sind aber dabei definitiv richtig gewählt. Die restlichen Songs beginnen zwar alle rhythmisch, doch sobald die Hook spielt, könnte ich nicht mehr sagen als: «Ja, das ist glaub's Dua Lipa?!»
Was sicher nicht nur schlecht ist. Dua Lipas Songs sind nun mal sehr Dua Lippig und das bringt viel Wiedererkennungswert mit sich. Ihre Stimme ist zudem, wie immer, der Hammer. Die Single «Houdini» kam bereits im November 2023 heraus und hat es sofort auf meine Playlist geschafft. Auf Spotify hat der Hit fast eine halbe Milliarde Aufrufe und auf YouTube nochmals 115 Millionen. Der Song bleibt für mich, auch nach dem Hören des ganzen Albums, der stärkste.
Die restlichen Lieder sind alles Fusswipper. Dancy, catchy und zum Füsse-Mitwippen. Dieses Album bringt aber wesentlich weniger Hits mit sich als Duas vorherige LPs. So sind die Lyrics beim ersten Hören weitaus weniger eingehend als bei etwa «Be The One» oder «Hotter than Hell» vom ersten Studioalbum. Also nicht so mitsing-geeignet.
Am besten gefällt mir, neben den Singles, «Maria». Für mich ist es eines der einzigen Lieder, das sich instrumental vom Rest unterscheidet. Die Flöte und Duas schöne Stimme sind dabei gut zu hören und kein Beat im Hintergrund stiehlt die Show.
Also all in all finde ich «Radical Optimism» gut, das Rad hat Dua Lipa damit aber nicht neu erfunden – und in die Playlist meines Vaters wird sie es auch nicht schaffen, sorry Dua. Trotzdem werden einige der Songs sicher bald beim Radio unseres Vertrauens rauf und runter laufen, ich freu mich!
Ich höre regelmässig alle Richtungen und schätze somit oft auch unerwartetes.
Am Ende lande ich aber immer wieder bei meinem guten alten Rock, aber das ist halt so in den Genen drin. Dua Lipa ist absolut hörenswert, auch wenn mir nicht alles gefällt. Passt. Be and keep open-minded!
Mir sagt das nichts, bin aber auch ein alter Sack, der die getunten Stimmen nicht wirklich auseinanderhalten kann oder will. Manchmal hat es was dabei was mich berührt, doch meistens empfinde ich es als langweilig und redundant. Ist halt Pop.
Solange die Musik in dir etwas berührt und bewegt ist sie gut. Der Rest ist Geschmackssache.