Der Iran hat seine Drohung nach den US-Angriffen auf drei seiner Atomanlangen wahr gemacht und zum Gegenschlag ausgeholt. Die iranischen Streitkräfte feuerten am Montagabend mehrere Raketen auf eine US-Militärbasis in Katar ab. Die Operation mit dem Namen «Verheissung des Sieges» habe begonnen, hiess es in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur des Irans.
Das Ziel war die Al Udeid Air Base. Der Luftwaffenstützpunkt ist die zentrale US-Kommandozentrale im Nahen Osten. Dort sind normalerweise über 10'000 US-Soldaten sowie über 100 Flugzeuge, strategische Bomber und Tankflugzeuge stationiert. US-Medien berichteten allerdings, dass wichtige Flugzeuge als Vorsichtsmassnahme bereits vor dem Angriff vom Luftwaffenstützpunkt verlegt wurden.
Der Iran hat nach eigenen Angaben dieselbe Zahl von Bomben eingesetzt, welche die USA bei dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen benutzt hätten. Die US-Basis sei weit entfernt von bewohntem Gebiet gelegen. Gemäss dem katarischen Militär vereitelte die Luftabwehr den Angriff und fing die Raketen erfolgreich ab, es gab keine Verletzten.
Die USA hatten in der Nacht auf Sonntag die Atomanlagen im Iran angegriffen: Sieben Tarnkappenbomber vom Typ B2 der US-Luftwaffe, die aus den USA gestartet waren und mehrfach in der Luft betankt wurden, attackierten drei Nuklearanlagen. Mit diesem Angriff hatten die USA aktiv in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Nun folgte die Antwort des Iran.
Die USA betreiben im Nahen Osten gleich mehrere Stützpunkte, auf denen rund 45'000 Soldatinnen und Soldaten stationiert sind. Jene in Bahrain und Katar am Persischen Golf sind Luftlinie nicht weit vom Iran entfernt. Zudem befinden sich viele US-Kriegsschiffe in der Region.
Die US-Stützpunkte verfügen zwar über hoch entwickelte Luftabwehrsysteme, haben aber deutlich weniger Vorwarnzeit vor Raketenangriffen oder Schwärmen bewaffneter Drohnen als beispielsweise Israel, weshalb die Verteidigung knifflig ist.
Ob der iranische Gegenangriff mit den ersten Bombardements bereits abgeschlossen ist oder ob noch weitere Raketenangriffe folgen, ist derzeit unklar. Experten glauben derzeit zwar nicht, dass Teheran an einer weiteren Eskalation gelegen ist, dennoch könnten auch die weiteren US-Militärstützpunkte im Nahen Osten zum Ziel des Iran werden:
In der bahrainischen Hauptstadt Manamah befindet sich die Naval Support Activity Bahrain, das Hauptquartier der 5. Flotte der US Navy. Deren Zuständigkeitsbereich umfasst den Golf von Oman, das Rote Meer, das Arabische Meer und Teile des Indischen Ozeans. Etwas südlich befindet sich die Sheik Isa Air Base der bahrainischen Luftwaffe, die auch von der US-Air Force benutzt werden darf.
Auf der katarischen Halbinsel befindet sich die Al Udeid Air Base, die vom Iran als erstes Ziel ausgewählt worden ist. Hier steht das Hauptquartier des United States Central Command. Das CENTCOM ist das zuständige Regionalkommando für den Nahen Osten, Ostafrika und Zentralasien. Von hier werden die meisten Militäroperationen in der Region koordiniert.
Gleich fünf US-Stützpunkte liegen im kleinen Golfstaat. Das 1995 gegründete Camp Arifjan ist ein Militärstützpunkt der US Army und dient als zentrale Logistik-, Versorgungs- und Kommandozentrale für US-Militäroperationen im Nahen Osten. Der Luftwaffenstützpunkt Ali Al Salem, wegen seiner isolierten, rauen Umgebung auch als «The Rock» bekannt, ist die Basis der 9. Luftflotte. Camp Buehring wurde während des Irakkriegs 2003 errichtet und dient als Drehscheibe für Truppen der US-Army.
Der südlich der Hauptstadt Abu Dhabi gelegene und mit der Luftwaffe der Vereinigten Arabischen Emirate geteilte Luftwaffenstützpunkt Al Dhafra ist ein wichtiger Knotenpunkt der US-Luftwaffe. Laut dem Zentralkommando der Air Force wurden wichtige Missionen gegen den Islamischen Staat sowie Aufklärungseinsätze in der gesamten Region von hier durchgeführt.
Der Hafen Jebel Ali in Dubai ist zwar kein offizieller Militärstützpunkt, aber der grösste Anlaufhafen der US-Marine im Nahen Osten. Er beherbergt regelmässig US-Flugzeugträger und andere Kriegsschiffe.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten operieren die USA von zwei Luftwaffenstützpunkten aus – von der King Faisal Air Base und Prince Sultan Air Base. Von hier aus wird die Luft- und Raketenabwehr koordiniert. Zudem sind auch mehrere Kampfflugzeuge stationiert.
Der Militärstützpunkt in Al-Tanf war ein wichtiger Ausgangspunkt für Operationen gegen den IS und diente der Ausbildung von syrischen Oppositionskräften. Mit der Luftwaffen-Präsenz in Rumaylan im Nordosten Syriens soll der Einfluss des Iran in der Region eingedämmt werden.
Die USA sind einerseits auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain Al Asad präsent und unterstützen dabei die irakischen Sicherheitskräfte sowie verschiedene NATO-Missionen. Der im Nordirak gelegene Luftwaffenstützpunkt Erbil dient als Drehscheibe für die US-Air Force bei Trainings- und Gefechtsübungen.
Der Luftwaffenstützpunkt Muwaffaq Salti beherbergt das 332. Air Expeditionary Wing der US Air Force Central, das Missionen im gesamten Nahen Osten durchführt.
Im MFO South Camp bei Scharm El-Scheich dient der Überwachung und Durchsetzung des ägyptisch-israelischen Friedensvertrags im südlichen Teil der Sinai-Halbinsel. Das multinationale Security Battalion führt in der sogenannten Zone C Patrouillen und Beobachtungen durch.
Seit 2019 haben die USA mit dem Oman ein Abkommen zur Benutzung des Hafens von Duqm als Marinestützpunkt. Von hier aus werden Marineoperationen im Indischen Ozean und im Arabischen Golf unternommen. Für die USA ist der Hafen wichtig, da so die Meerenge von Hormus im Falle einer Sperre umgangen werden kann.
So gesehen würden sie ja nur nach den Regeln von Vance spielen. 🤷♂️