Reisebücher und Autobiografisches wie die Memoiren von Prinz Harry treiben den globalen Buchmarkt in diesem Jahr an. Zu diesem Ergebnis kommt der Buchmarkt-Report, den GfK Entertainment und Nielsen Book Data am Dienstag veröffentlichten haben.
Demnach verzeichnete der Buchmarkt in den ersten acht Monaten des Jahres in den meisten der 16 untersuchten Märkte ein Umsatzplus, das mit deutlich gestiegenen Preisen einhergeht.
Besonders aufstrebend zeigten sich etwa die Buchmärkte in Indien (plus 8,7 Prozent) und Mexiko (plus 10 Prozent). Einstelliges Umsatzplus gab es in Frankreich (plus 1,3 Prozent) und Grossbritannien (plus 1,8 Prozent). Nur wenige Länder, darunter Australien (minus 1,9 Prozent) und Südafrika (minus 0,2 Prozent), landeten in den ersten acht Monaten des Jahres im Minus.
Zum Bestseller avancierten die Memoiren von Prinz Harry, die auf Deutsch unter dem Titel «Reserve» erschienen. Das Buch gehörte in zwölf Ländern zu den fünf meistverkauften Non-Fiction-Titeln während der ersten acht Monate, wie GfK Entertainment berichtete. In Grossbritannien, Irland und Italien war es sogar das beliebteste Buch insgesamt. Stark nachgefragt wurde auch der Roman «Atlas: Die Geschichte von Pa Salt» von der verstorbenen Lucinda Riley und ihrem Sohn Harry Whittaker als Co-Autor. Es war das erfolgreichste Buch unter anderem in Neuseeland und den Niederlanden.
Einen Aufschwung erlebten nach der Corona-Pandemie auch Reisebücher. «Das Reisebuchsegment boomt und gehört 2023 zu den am stärksten wachsenden Genres überhaupt», hiess es. Die Hälfte aller 16 analysierten Buchmärkte vermeldete bei dieser Warengruppe sogar zweistellige Umsatzanstiege. Dagegen mussten Comics und insbesondere Mangas nach einigen sehr starken Jahren kräftige Einbussen hinnehmen.
Beim Blick auf die internationalen Bestsellerlisten fiel den Marktforschern die steigende Bedeutung von Social-Media-Communitys wie BookTok ins Auge. Deren bekannteste Autorin Colleen Hoover habe mit ihren Kassenschlagern «It Ends with Us» und «It Starts with Us» die Fiction-Top-5 in zehn Ländern erobert. (sda/dpa)