Hyuk und Seok stammen beide aus Nordkorea und verbrachten ihre frühe Kindheit in einer Diktatur. Nun sind sie Teil der K-Pop-Band 1Verse. Vor Kurzem veröffentlichte sie ihre Songs «Shattered» und «Multiverse».
Die Band ist aus Personen aus verschiedenen Nationen zusammengewürfelt: Zwei kommen aus den USA, eine Person stammt aus Japan. Die zwei Nordkoreaner komplettieren die multikulturelle Gruppe, schreibt der Spiegel. Es ist das erste Mal, dass eine K-Pop-Boyband mitunter aus nordkoreanischen Überläufern besteht.
Hyuk war 12 Jahre alt, als er nach Südkorea kam. Davor hatte er mit seiner Familie im nordkoreanischen Hamgyong gelebt. Von K-Pop habe er dort nichts mitbekommen, denn Musikhören ist nur den Reichen vorbehalten. Bis zu zehn Stunden am Tag musste er Feuerholz sammeln, damit die Familie Reis kochen konnte. Schon im Alter von neun bettelte er oder stahl aus Verzweiflung und Hunger Essen, schreibt BBC.
Die Familie flüchtete nach Südkorea, wo Hyuk in einer Fabrik arbeitete. In Seoul wurde er auch von einem Musikmanager gecastet.
Seok, der schon in Nordkorea als Kind Fussball spielte, wurde in Südkorea fast ein Profi. Bei dem Sport wurde er auch entdeckt. Anders als sein Bandkollege kannte Seok vor seiner Flucht nach Südkorea einige K-Popsongs durch geschmuggelte USB-Sticks und SD-Karten: «Ich kam nicht dazu, sie oft zu hören, denn das ist illegal in Nordkorea», sagte er in einem Interview. Grund für das Verbot ist der Versuch von Nordkorea, den Einfluss der südkoreanischen Kultur zu stoppen.
Die zwei Nordkoreaner können nun das machen, was sie in ihrem Heimatland nicht konnten: Reisen und fremde Kulturen kennenlernen.
Ob die Menschen in Nordkorea die Musik von 1Verse jemals hören können, ist fraglich. In Nordkorea sind die Strafen für den Konsum und die Verbreitung von K-Pop seit 2020 ein Verbrechen, das mit dem Tod bestraft wird. Ein Video, das BBC vorliegt und vermutlich im Jahr 2022 gedreht wurde, soll zwei Teenager zeigen, die öffentlich zu 12 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden seien, weil sie K-Pop-Videos angesehen und verbreitet hatten. (kek)