Klar, jeder Film spricht einen auf die eine oder andere Weise auf einer emotionalen Ebene an. Aber die wirklich guten Filme sind doch die, welche uns auf eine wahre Achterbahn der Gefühle schicken.
Joel hat die Liebe seines Lebens verloren. Um dem Schmerz zu entkommen, unterzieht er sich einer Behandlung, mit der unliebsame Erinnerungen entfernt werden können. Damit er aber vollends vergessen kann, müssen seine Erinnerungen Schritt für Schritt rückwärts gelöscht werden. Dabei durchlebt er jeden Augenblick noch einmal. Doch dann, als die Prozedur bei den schönen Erinnerungen angekommen ist, fängt sein Bewusstsein plötzlich an zu rebellieren und Joel fängt an zu zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war, alles zu vergessen.
Ein romantisches Science-Fiction-Drama mit einem Jim Carrey, der sich für einmal nicht zum Affen macht. Intensiv macht den Film vor allem die spezielle Erzählstruktur, welche einem die ganzen Höhen und Tiefen von Joels Ex-Beziehung richtig intensiv miterleben lässt. Und wer weiss – am Schluss sieht man gewisse eigene schlechte Erlebnisse vielleicht nicht mehr ganz so schlimm.
Leonard hat sein Kurzzeitgedächtnis verloren, als er seine Frau vergeblich vor einem Mord retten wollte. Dennoch versucht er, den Mörder, der nie verurteilt wurde, zu fassen. Um sich zu erinnern, fotografiert er Personen und tätowiert sich die wichtigsten Fakten auf die Haut. Unterstützt wird er vom Polizisten Teddy und der Kellnerin Natalie – auch wenn er sie jeweils nach kurzer Zeit wieder vergisst.
Auch dieser Film wartet mit einer sehr speziellen Erzählstruktur auf, die alles andere als linear ist. «Memento» ist ein ziemlicher Mindfuck, der dich zwischen Mitgefühl, Wut, Fassungslosigkeit und Überraschung hin- und herschubst. Wer diesen Film bis zum Ende durchhält, wird sich erst einmal für einen Moment hinsetzen müssen, um zu begreifen, was gerade passiert ist.
Gleich geht's weiter mit den Filmen, die mit deinen Gefühlen Achterbahn fahren, vorher ein kurzer Werbe-Hinweis:
Und nun zurück zur Story ...
Japan im Zweiten Weltkrieg: Der 14-jährige Seita und seine vierjährige Schwester Setsuko verlieren ihre Mutter bei einem Bombenangriff. Ohne ihren Vater, der schon lange bei der Marine ist, sind die zwei auf sich alleine gestellt. Bei den Verwandten sind die hungrigen Mäuler nicht willkommen, also ziehen die Geschwister in einen verlassenen Bunker und versuchen, sich alleine durchzuschlagen.
Ja, das ist ein Animationsfilm, aber er wird dich emotional an deine Grenzen bringen. Bereits in der ersten Minute des Films erfährst du, dass der 14-jährige Seita verhungert ist. Und dann rollte der Film die ganze wunderschön traurige Geschichte auf, wie es dazu gekommen bist. Zwischenzeitlich gibt es so wundervolle Momente, dass ihr sogar kurz vergesst, wie die Geschichte endet. Und wisst ihr, was ihr am Schluss des Filmes machen werdet? Heulen! So kraftvoll kann ein Animationsfilm sein!
Der erfolgreiche römische Feldherr Maximus verweigert dem Thronfolger Commodus die Gefolgschaft, da dieser seinen eigenen Vater ermordet hat. Daraufhin verurteilt Commodus Maximus und seine Familie zum Tode. Zwar kann Maximus entkommen, doch seine Familie findet er in Spanien tot vor. Geschwächt wird er gefangen genommen und an eine Gladiatorschule verkauft. Schon bald wird Maximus zum erfolgreichsten Arenakämpfer, der nur ein Ziel hat: sich zu rächen.
Ein langer, wundervoller Film, mit so vielen Figuren zum Lieben und Hassen. Vor allem Commodus ist ein Charakter, den man so richtig abgrundtief hassen kann, während man mit Maximus nach Rache strebt. Und der Schluss? Ist eine Befriedigung, die einen gleichzeitig zum Heulen und Lachen bringt.
David und sein Sohn Billy sind gerade im Supermarkt, als ein mysteriöser Nebel das Gebäude einhüllt. Bald treffen blutüberströmte Bewohner der Stadt ein, die berichten, dass der Nebel überall ist. Den Markt zu verlassen, scheint zu gefährlich, denn im Nebel lauern grauenvolle Monster. Als diese langsam anfangen in den Markt einzudringen, bricht Panik aus und bald ist sich jeder selbst der Nächste.
Eine der besseren Stephen-King-Verfilmungen, die eigentlich nur wegen ihrem Ende hier drin ist. Zuerst gruselt dich der Film ganz sachte, malträtiert dich dann mit richtig fiesen Monstern und schürt dann deinen Hass. Und schliesslich knallt er dir einen Schluss um die Ohren, den emotional wohl nicht alle verkraften dürften.
Die elfjährige Riley zieht mit ihren Eltern vom Land in die Grossstadt San Francisco und ist darüber alles andere als erfreut. Sie ist so unglücklich, dass ihre Gefühle, Freude, Angst, Wut, Ekel und Traurigkeit versuchen, ihr Leben wieder ins Lot zu bringen. Doch dann passiert Angst ein Missgeschick, das droht, Rileys glücklichste Erinnerungen auszulöschen. Zusammen mit Freude macht sie sich auf, ihren Fehler zu beheben. Unterdessen übernehmen Wut, Traurigkeit und Ekel Rileys Gefühlswelt, was nicht immer gut kommt.
Pixars «Inside Out» ist ein Film über Gefühle und damit natürlich prädestiniert für diese Liste. Aber ein Film über Gefühle nützt natürlich nichts, wenn er schlecht umgesetzt ist. Glücklicherweise beweist Pixar mit «Inside Out» ein weiteres Mal, wie grandios das Studio Geschichten erzählen kann. Dabei bleibt der Film seinem positiven Grundton immer treu, auch wenn es den einen oder anderen herzzerreissenden Moment hat.
Der jüdische Pianist Wladislaw Szpilman lebt 1939 in Warschau. Am 3. September wird die Hauptstadt bombardiert und kurze Zeit später marschieren deutsche Truppen ein. Das Leben für Wladislaw ändert sich schlagartig. Als er und seine Familie in ein Ghetto umgesiedelt werden, versucht Wladislaw alles, um diese zu beschützen. Doch so sehr sich Wladislaw auch bemüht, den Vernichtungsplänen der Deutschen hat er nichts engegenzusetzen.
Ein Film, der einem die schöne Welt von Warschau zeigt und den Zuschauer nach und nach, zusammen mit Wladislaw, ins Elend stürzt. Alleine die Szene, als der Pianist verzweifelt versucht an den Inhalt einer Konservendose zu kommen, zerreisst einen beinahe innerlich. Und wenn die Geschichte endlich vorbei ist, lässt er einen mit einem so bittersüssen Ende zurück, dass man noch lange daran zu knabbern hat.
Der 19-jährige Schlagzeuger Andrew ist Student an einem renommierten Musikkonservatorium. Für seinen Traum, der beste Jazzmusiker der Welt zu werden, will er alles geben. Schliesslich landet er beim Mentor Terence Fletcher, der das Potential des jungen Mannes sieht und ihn fördern will. Doch Fletcher ist ein gnadenloser Lehrer, der nicht den kleinsten Fehler verzeiht und vor nichts zurückschreckt, um das Potential seiner Studenten zu entfalten.
Ein Film, der auf dem Papier eher langweilig klingt, aber so intensiv ist, wie du es dir nie hättest vorstellen können. «Whiplash» fängt dich von Anfang an ein, zieht dich in seine unbekannte Welt aus Musikinternat, Jazz und Schlagzeug und prügelt dich emotional so richtig durch. Und danach willst du den Film gleich nochmals gucken.
Der fünfjährige indische Junge Saroo geht viele tausende Kilometer von seinem Heimatdorf verloren. Nach einer wahren Odyssee wird er schliesslich von einer australischen Familie adoptiert. 20 Jahre später hat Saroo plötzlich das Bedürfnis, seine echte Familie wiederzufinden. Moderne Technik wie Google Earth helfen ihm dabei, nach Anhaltspunkten zu suchen. Doch Saroo kann sich nur noch vage an seinen Heimatort erinnern und so beginnt eine mühsame Suche.
«Lion» ist so ein richtig schöner Feel-Good-Movie, bei dem wir zuerst aber mit dem Protagonisten mitleiden müssen. Dabei hat es für herzerwärmende Momente genauso Platz wie für den einen oder anderen emotionalen Schocker. Also schnapp dir am besten ein flauschiges Kissen, an welchem du dich festkrallen kannst, bis der Film vorbei ist.
Am Ende habe ich geheult wie lange nicht mehr.