04.12.2023, 11:0004.12.2023, 14:37
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Am 7. Februar 1971 wurde in der Schweiz endlich das Frauenstimmrecht auf nationaler Ebene eingeführt. Obwohl das bereits über 52 Jahre her ist, gibt es im Bereich der Gleichstellung noch jede Menge zu tun. Auch wenn heute ein grosser Teil der Bevölkerung die Dringlichkeit dieses Anliegens erkennt – das sind die absurdesten Argumente gegen die Gleichstellung, damals und heute:

Hier wirft eine junge Bernerin ihren Wahlzettel in die Urne, 1970.Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV
«Die Mehrheit der Frauen will gar nicht abstimmen.»
Als es darum ging, ob die Frauen in der Schweiz ebenfalls abstimmen dürfen, argumentierten viele Männer damit, dass sich die Frauen gar nicht dafür interessieren würden. In Umfragen von 1950 wünschten sich jedoch beispielsweise im Kanton Genf über 80 Prozent der Frauen das Stimmrecht.
«Wer kümmert sich um die Familie, wenn alle Frauen arbeiten?»
Gott sei Dank haben die Kinder in den meisten Fällen ja nicht nur ein Mami, sondern eben auch einen Papi, der sich um sie kümmern kann.
Gleich geht es weiter mit der Story, aber vorab eine kurze Werbeunterbrechung:
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Fakt: Nur in jedem vierten Haushalt ist die Kinderbetreuung gleichmässig verteilt
Und nun zurück zur Story …

Papis können genauso gut mit ihren Kindern wie die Mamis.Bild: KEYSTONE
«Frauen sind uns Männern doch schon lange gleichgestellt.»
Nein, wie diverse Studien in den Bereichen Lohnungleichheit, Altersvorsorge und sexuelle Gewalt belegen. Auch ein Blick nach Bundesbern zeigt, dass Frauen in der Schweizer Politik untervertreten sind – aktuell wieder stärker als noch 2019.

An der Frauensession im Oktober 2021 gehörte das Parlament allein den Frauen.Bild: KEYSTONE
«Männer und Frauen sind nunmal unterschiedlich.»
Im biologischen Sinne gewiss. Weil Gleichstellung jedoch nicht darauf abzielt, Männer zu Frauen zu machen oder umgekehrt, hat dieses Argument nichts in der Debatte um Gleichstellung zu suchen. Es geht darum, dass Frauen in unserer Gesellschaft nicht systematisch abgewertet werden und es bei uns (und auf der ganzen Welt) nicht mehr darauf ankommt, ob man Frau oder Mann ist.
«Frauen haben einen tieferen Lohn, weil sie schlechter verhandeln können.»
Frauen können nicht schlechter verhandeln als Männer. Gerade wenn sie sich für jemand anderen einsetzen, sind sie äusserst gute Verhandlerinnen. Dass sie dennoch tiefere Löhne haben, liegt auch daran, dass die Gesellschaft der Meinung ist, eine Frau müsse sich mit weniger Geld zufriedengeben – dies widerspiegelt sich dann auch in den Lohnforderungen der Frauen, die oftmals tiefer ausfallen als die ihrer männlichen Kollegen.
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Fakt: 69% aller befragten Frauen fühlen sich bei Lohnverhandlungen tatsächlich unwohl
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quelle: keystone / ennio leanza
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Dies ist aber nicht auf fehlendes Können, sondern vielmehr auf fehlende Lust zurückzuführen. Mehr spannende Fakten gibt es bei RealTalk Facts"
Wie bitte? Fehlende Lust auf Lohnverhandlungen? Dann aber hinterher unzufrieden sein? Haben denn Männer so derart "Lust auf Lohnverhandlungen?"