«Er ist selbst ein Frauenschläger»: 50 Cent gerät nach Diddy-Doku in Kritik
Anfang Dezember erschien die Miniserie «Sean Combs: The Reckoning» auf Netflix. Die vierteilige Dokumentation beleuchtet die schweren Vorwürfe wegen Missbrauch, Menschenhandel, Vergewaltigung und Zwangsprostitution gegen Sean «Diddy» Combs.
Der Produktionsleiter des ganzen Projekts war dabei niemand Geringeres als 50 Cent, der langjährige Antagonist von Diddy. Dessen Vergangenheit wird durch die Dokumentation nun aber ebenfalls aufgewirbelt – und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.
Bereits seit zwei Jahrzehnten liefern sich P. Diddy und 50 Cent mit Diss-Tracks und Seitenhieben eine öffentliche Schlammschlacht. Die erneute Aufrollung von Diddys Skandalen dieses Jahr war für den Rapper darum ein gefundenes Fressen. 50 Cent hat nämlich die neue Dokumentation nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich stark mitgeprägt. Er hat Interviews mit bestimmten Personen organisiert und den Fokus so auf bestimmte Aspekte von Diddys Leben gelegt.
Bei vielen Kritikerinnen und Kritikern von Diddy hat sich 50 Cent so in ein positives Licht gerückt: «Ein Mann, der einen anderen Mann zur Verantwortung zieht? 50 Cent, du bist ein Vorbild», heisst es etwa auf Social Media, oder: «50 Cent hat gezeigt, wie viel man als Mann, der hinsteht, bewirken kann.»
Anklage wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung
Was dabei schnell vergessen geht: 50 Cent ist selbst kein Unschuldslamm. Darauf machte unter anderem der Musiker Ja Rule diese Woche auf X in einem viralen Post aufmerksam. Darin postete Ja Rule mehrere Headlines aus vergangenen Jahren, die 50 Cent in keinem guten Licht dastehen lassen.
I think I’m gonna start doing docs there’s A LOT to unpack here ALLEGEDLY… 🤦🏾♂️#ICONN #ICONNicdocs pic.twitter.com/yKORWZFyMX
— Ja Rule (@jarule) December 8, 2025
2013 wurde der Rapper nämlich von seiner damaligen Partnerin und Mutter seines Kindes Daphne Joy wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung im Wert von über 7000 US-Dollar angeklagt. Er soll während eines Streits die Tür, hinter der sich Joy versteckte, aufgebrochen und Joy getreten haben.
50 Cent wies die Anschuldigung seiner Ex-Freundin zurück und plädierte auf nicht schuldig. Er entging einer Haftstrafe, weil er einen Deal mit der Staatsanwaltschaft einging. Danach wurde es ruhig um die beiden, bis sich Daphne Joy 2024 überraschend erneut zu ihrem Ex-Freund äusserte.
Auf Instagram postete sie einen Beitrag, in dem sie 50 Cent der sexuellen und körperlichen Nötigung beschuldigte: «Konzentrieren wir uns auf deine wirklich abscheulichen Taten, mich vergewaltigt und körperlich misshandelt zu haben. Du bist nicht länger mein Unterdrücker.»
50 Cent wies die Anschuldigung erneut zurück und meinte, dass Joy die Vorwürfe nur in den Raum stellen würde, weil er das alleinige Sorgerecht für ihren gemeinsamen Sohn beantragt hatte. Daraufhin klagte der 50-Jährige seine Ex-Partnerin wegen Verleumdung an, liess diese Klage aber kurz darauf wieder fallen.
«50 Cent geht es nicht darum, sich für Frauen einzusetzen»
Kurz vor der Veröffentlichung von der Diddy-Doku wurde 50 Cent erneut wegen Körperverletzung angeklagt. Laut dem People-Magazin soll 50 Cent einen Mann in Los Angeles angegriffen haben. Auch in diesem Fall einigten sich die Parteien aussergerichtlich.
Der Tweet von Ja Rule führt nun dazu, dass 50 Cents Vergangenheit auf Social Media rege diskutiert wird. «Nur weil er eine Doku über Diddy gemacht hat, macht ihn das nicht zum Helden», meint eine TikTokerin, während eine zweite sagt: «50 Cent geht es hier nicht um Frauenrechte oder darum, sich für Frauen einzusetzen. Er ist selbst ein Frauenschläger. Er wollte einfach seinem Feind eins auswischen, lasst euch davon nicht täuschen.»
