Kroatien war schon ein beliebtes Reiseziel, als das Land noch zu Jugoslawien gehörte. Die Jugoslawienkriege der 1990er-Jahre brachten den Tourismus zum Erliegen. Doch die Branche erholte sich nach und nach wieder und ist inzwischen ein sehr wichtiger Zweig in der Wirtschaft des Landes an der Adria.
Was für Gastronomen, Hoteliers und andere Gewerbetreibende ein Segen ist, kann auch schnell zum Fluch werden: Stichwort Übertourismus. Besonders betroffen von Touristenmassen ist die Stadt Dubrovnik im Süden Kroatiens. Und das nicht nur wegen ihrer schönen Altstadt. Die Serie «Game of Thrones» machte Dubrovnik berühmt, denn sie war die Kulisse für die Königsstadt King's Landing, im Deutschen Königsmund.
Die Folge: ein massenhafter Ansturm von Touristen und «Game of Thrones»-Fans auf die kleine Stadt, die nur knapp 41'000 Einwohner hat. Weil Dubrovnik und ihre Einwohner ans Limit kamen, wurden schon in der Vergangenheit einige Beschränkungen implementiert. Und bald sollen es noch mehr werden.
In einem Podcast vom britischen Newsportal «The Independent» erklärte Mato Franković, der Bürgermeister der Stadt, dass einige neue Restriktionen in Planung seien. Die berühmte Stadtmauer, die auch in «Game of Thrones» immer wieder zu sehen ist, wird ab 2026 nur noch mit vorheriger Reservierung buchbar sein. Somit sollen die Touristenströme reguliert werden.
Damit die Stadt nicht von Urlaubern und Tagesausflüglern überrannt wird, gibt es bereits jetzt schon Beschränkungen für Kreuzfahrtschiffe. Pro Tag dürfen nur noch zwei Schiffe anlegen und das für mindestens acht Stunden. So soll vermieden werden, dass zu viele Kreuzfahrttouristen auf einmal in die Stadt kommen.
Bürgermeister Franković erklärt im Podcast: «Im Jahr 2017 blieben die Kreuzfahrtschiffe in der Regel nur vier Stunden lang. Die Leute rannten einfach durch die Stadt, machten ein Foto und fuhren wieder weiter.»
Dubrovnik will trotzdem ein Reiseziel bleiben, zumal ein Grossteil der Bevölkerung davon lebt. Aber Franković sagt auch: «Touristen wollen nicht mehr in überfüllten Städten sein. Die Städte, die auf nachhaltigen Tourismus vorbereitet sind, werden die Nase vorn haben.»