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Wilder-Fans! Freut euch auf diese 7 Knaller in Staffel 2 des SRF-Krimis

«Wilder»-Fans! Auf diese 7 Knaller in Staffel 2 könnt ihr euch freuen

Am 7. Januar ist es soweit: Rosa Wilder und Manfred Kägi ermitteln wieder. Jetzt im Jura. Wo Menschen einander exekutieren wie in einem Western. Und wo Pferde die Seelentiere der Sensiblen sind. Und nein, hier wird nicht gespoilert.
04.01.2020, 15:4705.01.2020, 13:40
Simone Meier
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Wilder & Kägi

Es gibt diesen Moment, den nur eine Serie herbeizaubern kann: Das Warten war lang, und dann sind sie wieder da, ganz nah, mitten im eigenen Leben, und man möchte weinen vor Erleichterung und einfach mal Danke sagen.

Wilder 
Staffel 2 
Folge 1

Am Tatort eines Mehrfachmordes	
Sarah Spale (Rosa Wilder)

Buch: Béla Batthyany, Andreas Stadler, Moritz Gerber, Roberto Martinez, Alexander Seibt
Regie: Pierre Monnard und ...
Sarah Spale als Wilder: Madame Mord ist im Dauereinsatz.bild: SRF/Pascal Mora

Danke, Rosa Wilder (Sarah Spale), danke, Manfred Kägi (Marcus Signer), I love you, you mean the world to me. Danke, dass ihr mich nicht vergessen habt. Die harten Dramen hinter den Verbrechen, die euer Alltag sind, haben sich unendlich attraktiv in eure Gesichter gekerbt, eure spitzen kleinen Wortgefechte sind die besten. Und im Kern die liebevollsten.

Wilder 
Staffel 2 
Folge 3

Auf der Lauer	
Marcus Signer (Manfred Kägi)

Buch: Béla Batthyany, Andreas Stadler, Moritz Gerber, Roberto Martinez, Alexander Seibt
Regie: Pierre Monnard und Jan Erick Mac ...
Marcus Signer als Kägi: ein Mann wie ein schartiger Fels.bild: SRF/Pascal Mora

Und sonst? Rosa hat viel gelernt. Sie war ja seit der ersten Staffel in den USA und machte ihre Ausbildung zur Profilerin. Ach ja, ein Kind hat sie auch noch gemacht in der Zwischenzeit. Wo das wohl herkommt?

Kägifret hat dagegen nicht allzu viel geleistet, geschweige denn gelernt, seine Impulskontrolle ist immer noch eher fragil, aber seine Garderobe ist super, sein Herz riesig und sein Berndeutsch ... okay, lassen wir das, es wäre nicht jugendfrei.

Der Vorspann

Unser Videoteam war ja schon in den Vorspann von «Wilder 1» komplett verknallt und stellte ihn mit Hilfe unseres nicht immer so ganz appetitlichen Redaktions-Gefrierfachs nach.

So würde «Wilder» aussehen, wenn SRF sparen müsste

Video: watson/Emily Engkent, Lya Saxer, Angelina Graf

Im Direktvergleich zum Vorspann von «Wilder 2» ist die splitternde Eisdecke allerdings so arm wie der Kanton Jura im Vergleich zum Fürstentum Monaco. Da geht es um Werden und Vergehen. Um Verwesen, aber nicht Vergessen. Um das Maskieren einer Wirklichkeit, die noch nie heil war.

Leider können wir das Filmchen hier nicht zeigen, daher nur dieser diskrete Screenshot einer bemoosten, wurmbewohnten Maske, aber merkt euch: Jedes Detail zählt!

Bild
bild: screenshot srf

Und leiderleider ist nur allzu gut vorstellbar, wie unser geschätztes Videoteam diesen Vorspann mit Hilfe unseres Redaktionskühlschranks, seines Innenlebens und etwas Geduld nachstellen könnte ...

Der Jura

Der Jura ist schön. Der Jura ist arm. Wo «Wilder 2» gedreht wurde, im Dörfchen Undervelier (in der Serie wird daraus Thallingen), lebten vor 150 Jahre mindestens vier Mal mehr Leute als heute. Weil damals die mit der Uhrenindustrie verbundene Eisenindustrie noch boomte. In Undervelier schlossen die Schule, das Hotel, die Raiffeisenbank, ein kleines Café hat noch zwei Mal die Woche geöffnet. Traumhafte alte Häuser gibt's fast umsonst zu kaufen.

The sun shines through the morning mist in the countryside of the canton of Jura in Les Bois, Switzerland, Friday, October 13, 2017. (KEYSTONE/Valentin Flauraud)
Irgendein Symbolbild zum Stichwort Jura.Bild: KEYSTONE

Die Landschaft scheint verzaubert, sanfte Hochebenen schweben im Nebel, Schluchten klaffen, schroffe Felsen starren, eine heilige Grotte verrottet. Alles wird genutzt in «Wilder», Drohnen verausgaben sich im Wettstreit um die imposanteste Luftaufnahme, erhofft wird schliesslich auch ein minimaler Tourismus-Schub für die Gegend.

Und: Im Jura lebt Kägis Schwester mit ihrem Sohn Simon. Sie nimmt ihr Leben kein bisschen leichter als ihr Bruder. Wie auch!

Tote

Damit man eine ganze Krimi-Serie auf einer einzigen Leiche aufbauen kann, muss man schon ein echtes Ausnahme-Genie sein – so wie David Lynch in «Twin Peaks». Alle anderen spielen (noch) nicht in seiner Liga, sorry to say so. Und daher gilt für sie die Unterhaltungsmaxime: Du sollst nicht mit Leichen geizen! Du sollst mit den kostbaren Gütern Spannung und Horror haushalten, sie diversifizieren, multiplizieren, serialisieren!

Laura Palmer, «Twin Peaks», 1990
Laura Palmer aus dem Holzfällerörtchen Twin Peaks. Die legendärste Tote der Seriengeschichtsschreibung.Bild: ABC

Regisseur Pierre Monnard und seine Drehbuchautoren haben sich dies zu Herzen genommen und tragen nun ganz erschreckend zur Dezimierung der jurassischen Bevölkerung bei. Es gibt die gegenwärtige Leichenlinie und die historische und irgendwann müssen sich die beiden wohl kreuzen.

Pferde

Nur die Pferde sind Zeugen. Nämlich von der entsetzlichen Mehrfach-Exekution, die «Wilder 2» eröffnet. Und auch noch von manch anderem, was auf den Weiden und Gehöften so vollstreckt werden wird. Was wohl in ihren Köpfen vorgeht? Ob sie traumatisiert sind von dem, was die Menschenmonster einander zufügen?

Freiberger horses on a meadow, pictured on the premises of the Freiberger horses breeding farm of the Chene family in Damvant in the Franches-Montagnes, canton of Jura, Switzerland. (KEYSTONE/Christia ...
Irgendein Symbolbild zum Thema Pferde im Jura.Bild: KEYSTONE

Vieles in «Wilder 2» erinnert an einen Western. Die Pferde am allermeisten. Sie verkörpern den Traum von Schönheit, Freiheit und dem Einbruch der Welt in die allzu eng gesteckten Existenzen von Thallingen vortrefflich. Sie sind mehr als Statisten. Sie sind Seelentiere.

Väter

Sie sind Männer mit Vergangenheit. Sie machen ihren Kindern das Leben schwer. Mit zu viel Anhänglichkeit oder zu viel Distanz. Rosa Wilders Vater Paul (Andreas Matti) kommt aus dem Gefängnis – echt? Jetzt schon? Hat der nicht insgesamt 13 Menschen auf dem Gewissen? 12 Kinder und einen alten Künstler? – und sucht nach Familienanschluss. Rosa ist überfordert. Zumal ihr Vater jetzt auch noch mit ungebremster Begeisterung Grossvaterpflichten übernehmen will.

Wilder 
Staffel 2 
Folge 1

Aus dem Gefängnis entlassen	
Andreas Matti (Paul Wilder)

Buch: Béla Batthyany, Andreas Stadler, Moritz Gerber, Roberto Martinez, Alexander Seibt
Regie: Pierre Monnard und  ...
Eine Tür geht auf für Paul Wilder – aber wird es die einzige bleiben?bild: SRF/Pascal Mora

Und dann ist da der Thallinger Sägereibesitzer Charles Mulliger (Ueli Jäggi), sowas wie der einzige Arbeitgeber weit und breit, ein klassischer Patron und schrecklicher Patriarch. Seinen Sohn (Pascal Ulli) stösst er schon fast mit Shakespearscher Wucht von sich. Und was ist mit seinem eigenen Vater, dessen Büste er in Folge eins angeekelt mit dem Gesicht zur Wand kehrt?

Wilder 
Staffel 2 
Folge 6

Lässt sich nichts mehr bieten	
Pascal Ulli (Frank Mulliger) Ueli Jäggi (Charles Mulliger)

Buch: Béla Batthyany, Andreas Stadler, Moritz Gerber, Roberto Martinez, Alexander ...
Bittere Liebe: Sohn und Vater Mulliger. bild: SRF/Pascal Mora

Matti und Jäggi sind zwei vorzügliche Schauspieler, denen man fasziniert zuschaut. Matti braucht minimale Mimik, um die Grenze zwischen Grossvater und Mörder unheimlich verschwimmen zu lassen. In Jäggis Zügen liegen die Cholerik eines Despoten im Kampf mit geheimnisvoller Güte und Melancholie.

Last but not Sex

Mindestens die Hälfte der ermittelnden Polizeiorgane hat Sex. Tiptoppen hetero- und homosexuellen Sex, bei dem wir gerne zuschauen. Eines der Sexobjekte wäre in einem gewöhnlicheren Serienunternehmen als «Wilder» garantiert mit Carlos Leal besetzt worden. Jetzt wird es von ... sorry, genug gesagt. Auf jeden Fall hoch erfreulich, dieser Nicht-Leal.

Die zweite Staffel «Wilder» läuft ab dem 7. Januar jeweils dienstags um 20.05 Uhr auf SRF1.

Die erste Staffel ist noch bis zum 28. Januar unter diesem Link zu sehen.

Sarah Spale ist – ebenfalls unter der Regie von Pierre Monnard – ab dem 16. Januar auch in «Platzspitzbaby» im Kino zu sehen.

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lisbon
04.01.2020 16:38registriert Januar 2019
Kägifret 🥰
8815
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Dame vom Land
04.01.2020 18:49registriert Januar 2015
„Berndeutsch ... okay, lassen wir das, es wäre nicht jugendfrei“ :-(

Kägis Berndeutsch ist sowas, nämlich sowas von sexy!
4812
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Calvin Whatison
04.01.2020 16:06registriert Juli 2015
Frau Meier, Sie haben in mir ein Feuer entfacht.! Wehe die Staffel wird nicht gut... 👍🏻😀😂
337
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«Unser Sterbehilfe-Gesetzesartikel müsste dringend ergänzt werden»
Das Bundesgericht hat am Mittwoch den Arzt Pierre Beck freigesprochen. Er hatte einer gesunden 89-Jährigen ein Medikament verschrieben, das ihr zum Suizid verhalf. Bioethiker Christoph Rehmann-Sutter sagt, warum dieses Urteil sinnbildlich für eine unzureichende Rechtslage in der Schweiz punkto Sterbehilfe steht.

Der Arzt Pierre Beck verhalf 2017 einer 89-jährigen zum Suizid, indem er ihr das Betäubungsmittel Natrium-Pentobarbital verschrieb. Die Frau war gesund und zurechnungsfähig. Nach langem Hin und Her hat das Bundesgericht Beck nun vom Vorwurf, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstossen zu haben, freigesprochen. Was bedeutet dieses Urteil aus Ihrer Sicht?
Christoph Rehmann-Sutter
: Der Fall zeigt, dass in der Schweiz viele Fragen in Bezug auf die Beihilfe zu Suizid noch immer nicht geklärt sind. Zum Beispiel, wie in gewissen Fällen strafrechtlich damit umgegangen werden soll. Es ist bezeichnend, dass es bei diesem Prozess nur darum ging, ob Beck gegen das Betäubungsmittelgesetz verstossen hat, und nicht darum, ob er sich der Tötung schuldig gemacht hat.

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