Wie geben Herr und Frau Schweizer ihr Geld aus? Zwischen 2015 und 2017 fanden dazu drei Befragungen der Bevölkerung statt. Die sogenannten Haushaltsbudgetbefragungen gingen ins Detail. So wurde zum Beispiel bekannt, dass wir Schweizer Wurstwaren im Wert von 20 Franken pro Monat konsumieren. Dazu später mehr.
Doch wo liegt das Potenzial, um nachhaltig zu sparen? Wir haben auf der Basis des Durchschnittskonsums und Expertentipps einen Katalog zusammengestellt, der pro Jahr über 2000 Franken an Einsparung ergibt. Und zum Teil erfordern die Massnahmen nicht einmal Verzicht – sondern einfach nur cleveres Verhalten.
Das Warmhalten der eigenen vier Wände ist eine Wissenschaft für sich. Dementsprechend zahlreich sind die Optimierungsmöglichkeiten. So bringt die Reduktion der Temperatur um nur ein Grad zwischen fünf und sechs Prozent Einsparungen. Korrektes Lüften kann bis zu 50 Franken pro Jahr und Person ausmachen. Und das sind die Tipps dazu:
Gleich geht's weiter mit den Spartipps, vorher ein kurzer Werbehinweis:
Und nun zurück zur Story ...
Der durchschnittliche 2,2-Personen-Haushalt in der Schweiz gibt 632 Franken pro Monat für Nahrungsmittel aus – ohne Alkohol und Tabak. Das ist zu viel. Denn pro Jahr landen in Schweizer Haushalten rund eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll oder Kompost.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) schätzt, dass dabei Kosten von 600 Franken pro Person und Jahr entstehen. Mit einer etwas bewussteren Haltung und vor allem dem Wissen, was man mit Speiseresten anfangen kann, halbieren wir diese Kosten und sparen 300 Franken.
Wir sind bei einem Zwischentotal von 440 Franken.
In der Haushaltsbudgetumfrage lässt sich nicht eruieren, wie viel der 470 Franken, die der 2,2-Personen-Haushalt pro Monat in Gaststätten ausgibt, auf das Mittagessen fallen. Es dürfte aber einiges sein. Laut einer Umfrage geben über 45 Prozent der Schweizer Bevölkerung mehr als 10 Franken pro Mittagessen aus. Nur gerade sechs Prozent der Bevölkerung geben weniger als 5 Franken pro Mittagessen aus – sprich: nehmen das Essen von zu Hause mit. Wir rechnen hier konservativ mit einem Einsparpotenzial von 60 Franken pro Monat.
Wir sind nun bei einem Zwischentotal von 1160 Franken.
Die Leier ist nicht neu – aber sie ist eben auch wahr. Der Fleischkonsum schlägt aufs Schweizer Portemonnaie. Pro 2,2-Personen-Haushalt werden 133 Franken für Fleischerzeugnisse ausgegeben. Das lässt sich selbstverständlich reduzieren – aber nicht ersatzlos. Irgendwie müssen die verlorenen Proteine und Kalorien ja einverleibt werden. Auch das kostet Geld – aber ein bisschen weniger. Von den Pro-Kopf-Ausgaben von 60 Franken pro Monat sparen wir deshalb nur 25 ein.
Wir sind nun bei einem Zwischentotal von 1460 Franken.
Dies ist wohl der erstaunlichste Punkt von allen. Herr und Frau Schweizer und ihr 0,2er-Kind naschen Süsswerk in Form von Honig, Konfitüren, Schokolade und Glacé im Wert von über 40 Franken pro Monat. Dazu kommen über 20 Franken für Mineralwasser, Sirup und alkoholfreie Süssgetränke. Wir reduzieren diesen Konsum ersatzlos um die Hälfte, verlieren dabei ein paar Pfunde, sparen dafür aber pro Monat und Person erneut 20 Franken.
Zwischentotal: 1700 Franken.
85 Franken wird in der Schweiz pro Haushalt und Monat für Festnetztelefonie ausgegeben. Fast genau gleich viel beansprucht die Mobiltelefonie. Das war 2017. Die Verhältnisse dürften sich seither etwas verschoben haben. Während die Festnetztelefonie ersatzlos gestrichen werden kann, bieten auch Mobiltelefone enormes Sparpotential. Brauchbare Flat-rate-Angebote beginnen bei circa 20 Franken und enden bei weit über 100 Franken. Da wir sparen möchten, entscheiden wir uns für das günstigste Angebot. Dafür investieren wir einen Teil der Festnetztelefonie in Streaming-Angebote (35 Franken pro Haushalt).
Wir sind bei einem Endresultat von 2190 Franken.
Selbstverständlich können nicht alle User von den hier gewählten Beispielen profitieren. Die einen besitzen bereits das günstigste Mobile-Abo, andere essen schon seit Jahren weniger (oder gar kein) Fleisch. Dafür aber haben wir auch einige Punkte ausgelassen. Tabak zum Beispiel, der mit 36 Franken pro Monat zu Buche schlägt. Oder alkoholische Getränke (70 Franken).
Oder da wären noch die 581 Franken, die pro Haushalt im Durchschnitt für den Kauf und Betrieb von Personenfahrzeugen ausgegeben werden. Wer ohne Auto auskommt, spart massiv. 140 Franken pro 2,2-Menschen-Haushalt verschwinden pro Monat für die Prämien der Zusatzversicherungen der Krankenkasse. Auch die Versicherungen bieten eine Menge Potenzial.
Der Punkt ist: Wer hin und wieder nicht nur den Keller und den Estrich, sondern auch seine unnötigen Budgetposten ausmistet, häuft viele kleine Einsparungen an, die sich in der Summer spürbar lohnen.
Das kann nicht stimmen. Da ist wohl au TV und Internet dabei, nehme ich an.
Auch bei Kosmetik lässt sich viel einsparen.