Wer sich in der Schweiz an die Zeit vor Globi erinnern kann, hat den 90. Geburtstag garantiert schon hinter sich – die beliebte blaue Comicfigur, die einem Papagei ähnelt, wurde 1932 geschaffen. Seither hat der älteste weitgehend unveränderte Bilderbuchheld im deutschsprachigen Raum, der seine Karriere als Werbefigur für die Warenhauskette Globus begann, zahlreiche Generationen von Kindern mit seinen wilden Geschichten unterhalten.
Nun ist ein neues Abenteuer dazugekommen – «Globi im Museum». Im neuen, bereits 98. Band der Reihe hilft Globi seinem alten Bekannten Professor Federkiel dabei, den Estrich zu entrümpeln, und erhält zum Lohn ein altes, rostiges Schwert. Da er nicht weiss, ob es wertvoll ist oder ob es sich um eine Fälschung handelt, bringt er es ins Landesmuseum in Zürich, wo man sich mit solchen Dingen auskennt.
Es zeigt sich, dass das Schwert tatsächlich echt und sehr alt ist. Und auf der Klinge kommen Inschriften zum Vorschein, darunter ein geheimnisvolles Zeichen, das auch die Experten nicht entschlüsseln können. Bevor es Globi gelingt, das Rätsel zu lösen, erlebt er im Traum eine «verrückte Zeitreise» im Museum, die ihn auf Personen und Objekte aus der Schweizer Geschichte treffen lässt, darunter Johann Heinrich Pestalozzi, Wilhelm Tell und den berühmten St. Galler Globus. Doch erst ein Abstecher auf eine Burgruine bringt Globi einen entscheidenden Schritt weiter. Hier erfährt er, wem das Schwert einst gehörte ...
Am Ende überlässt Globi sein Schwert dem Museum – und hier wird aus Fiktion auf einzigartige Weise Realität, denn tatsächlich ist Globis Schwert im Landesmuseum Zürich zu bestaunen. Dort war man von Globis neuem Abenteuer so begeistert, dass man das Schwert aus dem 13. Jahrhundert vom Waffenschmied Reto Zürcher aus Huttwil nachbauen liess. Nun prangt es in einer eigenen Vitrine – und damit schliesst sich der Kreis, denn die Idee für den neuen Globi-Band wurde vom Landesmuseum lanciert.
Auf Waffenschmied Zürcher stiess das Landesmuseum durch die Vermittlung des Experten Adrian Baschung, Historiker und Leiter des Museums Altes Zeughaus in Solothurn. Zürcher kennt sich mit der Herstellung solcher Waffen aus; er schmiedet bis zu sechs Schwerter im Jahr, wie er watson erzählt. Die Arbeit habe ihm grossen Spass gemacht, fügt er an. Das Spezielle an diesem Schwert sei, dass es alt aussehen müsse, wie etwa verwitterte Waffen aus Bodenfunden. Diesen Effekt habe er mit Säure erzielt.
Gezeichnet wurde «Globi im Museum» von Daniel Frick; der Text stammt von Boni Koller, bekannt unter anderem von der Band Schtärneföifi, die Kinderlieder interpretierte. Beide, Frick und Koller, haben schon bei früheren Globi-Bänden («Globi bei den Yaks», «Globi und Roger») zusammengearbeitet.
Auch das Hörspiel zum Buch ist bereits fertig. Wie üblich hat der bekannte Schauspieler Walter Andreas Müller Globi seine Stimme geliehen; die Kompositionen und die Musik stammen von Alexius Tschallener.