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So steigen die Mieten in deiner Schweizer Region

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Bild: APA/APA

Mieten steigen weiter, ausser in dieser Region – und Zürich überrascht

Die Mieten stiegen zuletzt schweizweit erneut an – mit Ausnahme des Tessins. Die regionalen Unterschiede sind und bleiben damit gross. Wir zeigen die Übersicht.
16.09.2025, 03:2516.09.2025, 07:45

Zwischen dem 1. Juli 2024 und dem 30. Juni 2025 stiegen die Mieten in der Schweiz im Vergleich zur Vorperiode durchschnittlich um 2,4 Prozent. Der Anstieg liegt damit deutlich über der Inflation von 1,1 Prozent.

In den sechs untersuchten Regionen ist der Anstieg in der tiefpreisigen Ostschweiz und in der deutlich teureren Zentralschweiz mit jeweils 2,9 Prozent am stärksten. Am schwächsten war die Entwicklung in der Region Tessin mit fallenden Mieten von –5,6 Prozent. Das Tessin zeigt, dass die oft monierten massiven Mietanstiege nicht ein gesamtschweizerisches Problem sind, sondern nur in einzelnen Gemeinden und Ballungsgebieten bestehen.

Überraschend: In der teuersten Region Zürich sind die Mieten mit einem Plus von 2,1 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt angestiegen.

Zürich bleibt die teuerste Region

Trotz des moderaten Preisanstiegs bleibt die Region Zürich mit durchschnittlichen Angebotsnettomieten von CHF 2418.– die teuerste Region. Die günstigsten Wohnungen in der Deutschschweiz gibt es für durchschnittlich CHF 1464.– beziehungsweise CHF 1467.– netto im Espace Mittelland respektive in der Ostschweiz.

Grosse Differenz zwischen bestehenden und neuen Mietangeboten

Der Vergleich von durchschnittlichen Angebotsnetto- und Bestandesnettomieten macht die Anspannung im Deutschschweizer Mietmarkt deutlich. In allen Regionen liegen die Angebotsmieten für neue Mietverträge spürbar über den Bestandesmieten laufender Mietverhältnisse. Im Espace Mittelland beträgt die Differenz CHF 161.– pro Monat und Wohnung gegenüber der Region Zürich, wo die Differenz mit knapp CHF 650.– pro Monat und Wohnung (+27 Prozent) etwa 4-mal höher liegt.

Vor allem die unterschiedlich starken Mietpreissteigerungen über die letzten Jahre sind die Treiber für die starken Unterschiede. Als Datenbasis für die Bestandesnettomieten dienen die vom Bundesamt für Statistik zuletzt erfassten Zahlen aus dem Jahr 2023.

Das sind die teuersten Gemeinden für Mieter

Blicken wir noch auf die Gemeindeebene. Die Zürcher Gemeinden sind im ausgewerteten Hochpreissegment hier sehr stark vertreten. Gemeinden wie Rüschlikon und Kilchberg (ZH) weisen mit medianen Angebotsnettomieten von knapp CHF 4000.– Spitzenmieten auf. Ergänzt wird dieses Feld durch Oberägeri (ZG, Region Zentralschweiz), das ebenfalls im obersten Preissegment liegt.

Am anderen Ende des ausgewerteten Spektrums liegen vor allem Gemeinden im Berner Jura, wo die Nettomieten für eine durchschnittliche Wohnung mit CHF 900.– knapp 80 Prozent tiefer liegen.

In den regionalen Detailberichten der Studie ist ersichtlich, dass die Mieten ausserhalb der Ballungsgebiete markant tiefer sind: Eine durchschnittliche Wohnung in Hinwil, einer Gemeinde in der Region Zürich, die rund 30 S-Bahn-Minuten von der Stadt Zürich entfernt liegt und mit einem 15-Minuten-S-Bahn-Takt erschlossen ist, kostet im Durchschnitt CHF 1590.–.

Dieser Wert liegt nur gut CHF 100.– über der durchschnittlichen Miete der günstigsten Schweizer Regionen, dem Espace Mittelland (CHF 1464.–). Die Mieten in Hinwil kosten somit nur gut die Hälfte im Vergleich zu den exklusiven Gemeinden Rüschlikon oder Kilchberg an der Stadtgrenze zur Stadt Zürich.

Daten und Quellen
Die Rental Market Price Analysis (Rempa) ist eine jährlich erscheinende Analyse zur Entwicklung von Angebotsmieten. Sie betrachtet fünf Regionen in der Deutschschweiz (Espace Mittelland, Nordwestschweiz, Ostschweiz, Zentralschweiz, Zürich) sowie das Tessin. Die Analyse gibt eine regional differenzierte und nach Marktsegmenten aufgeschlüsselte Auskunft über die Entwicklung der Angebotsmieten in diesen Regionen. Newhome publiziert die Analyse in Zusammenarbeit mit dem Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich.

Die Analyse basiert auf mehr als 320'000 ausgeschriebenen Mietwohnungen pro Periode auf den führenden Immobilienplattformen der Schweiz. Beleuchtet wurde hier die Berichtsperiode vom 1. Juli 2024 bis 30. Juni 2025 gegenüber der entsprechenden Vorperiode.

Die Rempa-Analyse beruht nicht auf Vertragsmieten, sondern überwiegend auf sogenannten Angebotsmieten von Mietwohnungsinseraten auf Schweizer Immobilienportalen.
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186 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
16.09.2025 06:28registriert August 2018
Da mache ich mir keine Sorgen.

Die Politiker in Bern schauen imfall ganz fest, dass wir bezahlbare Wohnungen und Krankenkassenprämien haben.

Wir sind in guten Händen.

So schön.
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ThoLo
16.09.2025 05:36registriert Juli 2019
Durch jahrzehntelanges Nichteinhalten des Mietrechts wurden die hohen Mietzinse mit der Zeit legalisiert! Unglaublich….
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Katerchen
16.09.2025 05:44registriert März 2023
Solange jedes Jahr eine Nettozuwanderung von 60'000 bis 80'000 zu verzeichnen ist werden die Mieten weiter steigen. Weil steigende Nachfrage auf stagnierendes Angebot trifft.
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