In den frühen Morgenstunden ist die Thailänderin Ratchadawan Puengprasoppon durch ein lautes Krachen geweckt worden. Als sie in ihre Küche ging, entdeckte sie nicht etwa einen gewöhnlichen Einbrecher. Sie wurde von einem Elefantenkopf, der durch ihre Küchenwand ragte, überrascht.
Der Elefant war auf der Suche nach etwas Essbarem und durchwühlte mit seinem Rüssel die Küchenschubladen. Dabei warf er Pfannen und Küchenutensilien zu Boden. Ratchadawan filmte den Naschangriff und meldet sich anschliessend bei einem Behördenvertreter des Nationalparks.
Dieser erklärte ihr, wie es zum Überfall kam und riet ihr, keine Essensreste herumliegen zu lassen – besonders nichts Salziges. Wenn Elefanten während der Regenzeit nicht genug salzige Nahrung finden, würden sie in den umliegenden Dörfern danach suchen.
«Das ist ein wirklich schwieriges Thema, sowohl für die Menschen als auch für die Elefanten», sagt Dr. Joshua Plotnik, der die Elefantenpopulation im Salakpra Wildlife Sanctuary im Westen Thailands untersucht. In einigen thailändischen Dörfern dringen Elefanten fast jede Nacht in die Ackerflächen von Bauern ein.
Wenn man das Bedürfnis der Elefanten nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen nicht in ihrem natürlichen Lebensraum befriedigt, suchen sie ihre eigenen Wege, um an diese Ressourcen zu gelangen, so der Arzt.
Laut dem Thai Elephant Conservation Center gibt es zirka 3000 wilde Elefanten in Thailand. Die Konflikte zwischen Mensch und Elefant können teils böse Enden. In diesem Fall ging es für beide Parteien friedlich aus. Der Elefant hat nach seinem Überfall etwas Salziges gekriegt. Der Frau wurde versprochen, dass ihr Haus repariert wird. (cst)