Die erfolgreichste Schweizer Comedy-Truppe hört auf: Divertimento haben am Donnerstag angekündigt, dass sie nach der aktuellen Tour, die am Dienstag in Basel startet, nicht mehr Divertimento sein werden. «Wir möchten aufhören, wenn es am schönsten ist und mit diesem Gefühl auseinandergehen», lassen sich Jonny Fischer und Manu Burkart zitieren.
Der Entscheid sei schon länger gereift, sagen sie in einem gleichentags veröffentlichten Video-Interview. Nun sei es der richtige Moment, um auf dem «Höhepunkt ihrer Karriere aufzuhören», wie sie sagen.
Fischer und Burkart haben sich vor 25 Jahren am Lehrerseminar St. Michael in Zug kennen gelernt und sind seither zu einem regelrechten Kassenschlager geworden. Ihre Tourneen waren jeweils innert wenigen Minuten ausverkauft – auch für alle Vorstellungen bis Ende April 2024 mit ihrem neuen Programm «Bucket List» gibt es bereits keine Tickets mehr.
Die Rücktrittsankündigung ist aber eine mit Vorlauf. Divertimento werden bald wieder weitere Daten bekannt geben und die Tour wird sicher auch in den Jahren 2024 und 2025 weitergeführt. Insgesamt soll das neue Programm «über die nächsten vier bis fünf Jahre in der gesamten Deutschschweiz aufgeführt» werden, wie es in der Mitteilung heisst. Oder wie es Fischer sagt: «Wir spielen, solange uns die Leute sehen wollen.»
Das könnte noch lange dauern. Eventuell sogar bis zum 30. Bühnenjubiläum der beiden. Sicher sei einzig, dass nach «Bucket List» kein neues Programm folgen werde. Eine «Bucket List» ist eine Liste mit Dingen, die man im Leben noch erreichen will.
Dabei dürfte auf der Liste von Burkart und Fischer hinter den allermeisten Punkten bereits ein Häkchen stehen. Alleine ihre Tour zu «Sabbatical» (2016 bis 2022) sahen laut eigenen Angaben über 420'000 Besucherinnen und Besucher. Die entsprechende DVD wurde 25'000 Mal verkauft und auch ein Buch haben sie bereits veröffentlicht.
Treuer Begleiter auf dem Karriereweg von Divertimento war auch das Schweizer Fernsehen. Immer wieder wurden Divertimento medial begleitet und abgefeiert. Fischer amtet bei SRF inzwischen auch regelmässig als Moderator oder Juror in Fernsehsendungen.
Die Trennung erfolge übrigens nicht aus Überdruss oder gar einem grösseren Streit, ist Jonny Fischer und Manu Burkart wichtig zu betonen. «Unsere über viele Jahre gewachsene Partnerschaft ist so stark wie nie zuvor. Wir feiern unsere Zusammenarbeit und freuen uns auf die kommende Tour», lassen sie per Mitteilung verlauten. Bereits mehrmals hatte es in der Divertimento-Bühnenbeziehung gekriselt. Doch immer wieder rauften sich die beiden Mittvierziger zusammen.
Darum soll es jetzt auseinandergehen, bevor wieder gerauft werden muss. «Wir haben gelacht, uns amüsiert, geweint und uns über viele unvergessliche Momente gefreut», schreiben sie. Nun gehe es um einen «würdevollen Schlusspunkt».
Was danach kommt, lassen Fischer und Burkart offen. Ob aus dem Duo zwei Solokünstler werden oder ganz finito mit Divertimento ist, wird aus der Mitteilung nicht ersichtlich. Sie geben vorläufig auch keine weiteren Auskünfte, wie es weiter heisst. Grund: Sie wollen sich auf ihr neues Programm konzentrieren.
Divertimento schlüpften in ihren Programmen immer in zahlreiche verschiedene Figuren und scheuten auch nicht vor Witzen über das Furzen zurück. Ihr Humor ist nicht besonders subtil, sondern mehr vom Typus «Schenkelklopfer». Sie waren damit aber äusserst erfolgreich.