Mehr als ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel geht jedes Jahr verloren oder wird verschwendet. Das sind – konservativ gerechnet – aktuell um die 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr.
Die Gründe dafür sind mannigfaltig und reichen von unökologischen Produktionsweisen der Multis (1/3 des globalen Food Waste geschieht bereits in der Produktionsphase) bis hin zum sturen Einhalten von Ablaufdaten bei den Konsumenten. Aber bei einem Aspekt zumindest können wir Privatkonsumenten Gegensteuer geben: Leute, schmeisst weniger Essen fort! Braucht eure Reste auf, bevor ihr den Kühlschrank wieder mit Neuem vollstopft!
Das hier. Das muss aufhören.Bild: Shutterstock
Bloss, ist das wirklich machbar? Oder ist Food Waste – selbst bei bestem Willen – schlicht ein Lebensfakt im Europa des 21. Jahrhunderts?
Gleich geht’s weiter mit Tipps gegen Foodwaste, vorher ein kurzer Werbe-Hinweis:
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Und nun zurück zur Story ...
Ganz ehrlich, bei mir zu Hause gibt es fast keine Essensreste. Ich wohne alleine – und es ist nun mal einfacher, für eine einzige Person effizient einzukaufen als für mehrere.
So zu wohnen, bringt freilich auch Nachteile mit sich. Meine Wohnung ist klitzeklein (Stichwort Zürcher Mietpreise) und der Kühlschrank dementsprechend auch.Bild: obi/watson
In einem Mehrpersonenhaushalt werden nolens volens Essensreste anfallen. Da müssen nur zwei Mitbewohner am selben Tag unabhängig voneinander von der Gemüse-Aktion im lokalen Supermarkt profitieren – und schon hat man kiloweise Zucchini im Kühlschrank. Und was sich in Studi-WG-Kühlschränken alles an angefangenen Halbliter-Joghurtbechern, halben Tortellini-Packungen, fünf verschiedenen Konfitüren stapelt! Am schlimmsten ist es in den gemeinschaftlichen Küchen von Grossraumbüros (jap, watson, auch du bist gemeint), wo man regelmässig angefaultes Wääk-Zeug wegschmeissen muss, um üble Gerüche loszuwerden.
Leute, wir brauchen dringend Tipps, wie man Food Waste vermeidet!
Schreibt es in die Kommentare! Derweil habe ich bei den Kolleginnen und Kollegen herumgefragt, wer so welche Tipps und Tricks kennt.
«Nie Grosseinkäufe machen. Ist das Dümmste, was es gibt. Wenn der nächste Laden zu weit weg ist, ist es natürlich unausweichlich, aber ansonsten sollte man Nahrungsmittel, die schnell schlecht werden, erst kaufen, wenn man weiss, dass man sie in den nächsten zwei, drei Tagen definitiv braucht.»
Los! Das ALLES essen, bevor's anfängt, zu faulen!Bild: Shutterstock
«Für Mutige: Einfach mal Abgelaufenes essen. Viele Sachen kann man meistens noch länger verzehren als angegeben. Auf Seh- und Riechnerv vertrauen, dann kommt's (hoffentlich) gut.»
Michelle Claus
«Alles einfrieren. Gekochtes Essen, geschnittenes Gemüse (Stichwort ‹Mise en Place›), Parmesan, der von der letzten Pasta-Eskapade übrig geblieben ist. Alles einfrieren.»
«Ich plane meine Menüs für die ganze Woche und gehe nur genau die Esswaren einkaufen, die ich dafür benötige.»
Hey, ist imfall ein Symbolbild. Gell, Corina?Bild: Shutterstock
Alexandra Heusi
«Um Gemüse vor dem Food-Waste-Tod zu retten – wenn ich doch weniger zu Hause bin als erwartet –, schneide ich es ‹in Ofengemüse› und friere es ein. An einem faulen Tag freue ich mich, dass mir das Rüsten und Schnetzeln erspart bleibt. Altes Brot verarbeite ich mit Olivenöl und Kräutern zu Croutons und gebe sie in ein Einmachglas und serviere sie dann zum Salat oder zur Suppe. Linsen, Reis, Couscous, Pasta etc. immer wiegen. Abendessen-Reste zum Frühstück geniessen oder zum Zmittag mitnehmen.»
Womit mich Alexandra zum Thema Resteverwertungs-Rezept-Tipps bringt: Nur weil man Znacht-Reste hat, heisst das noch lange nicht, dass man zweimal hintereinander dasselbe essen muss. So mach ich's:
Reis: Mit Risottoresten machst du risotto al salto. Mit Jasminreis gibt's Egg Fried Rice. Mit Basmati lässt sich Lemon Rice zubereiten.
Lemon Rice ist eh das Beste überhaupt.Bild: obi
Brot: Daraus machst du Paniermehl – oder eben Croutons (wie von Alexandra oben beschrieben).
Pasta: Das gibt Pasta-Salat. Oder Mac'n'Cheese. Oder frittata di spaghetti! Mmh.
La frittata: Schmeckt auch kalt vorzüglich.Bild: shutterstock
Gekochtes Gemüse: In etwas Olivenöl mit etwas Knoblauch anbraten und zu Pasta servieren.
Rüstreste: Gemüsefond! Rüstresten einkochen und absieben – und schon hast du eine perfekte Basis-Bouillon für zig Rezepte!
Ach ja: Benutze dein Gefrierfach! Obenerwähnte Bouillon kann man ziemlich easy in Eiswürfelbehältern aufbewahren. Eiswürfelbehälter sind ohnehin seeeehr praktisch. Etwa, um frische Kräuter aufzubewahren. Gehackt in etwas Olivenöl – oder Wasser, je nach Kräutern.
Supergäbig.Bild: shutterstock
Tomaten: Sugo, Baby! Sugo! Tomaten, ein klein wenig Olivenöl, eine halbe Knoblauchzehe, Salz. Basta.
Das nicht fertig gegessene Ofenpoulet? Pimp your Ramen: Restliches Hühnerfleisch von den Knochen reissen (mit der Hand, dänk), und das kommt dann in deine Instant-Ramen-Suppe rein.
Comfort Food vom Feinsten.Bild: Shutterstock
Bananen: Diese nervigen Dinger, die eine Ewigkeit unreif sind und danach innert 3 Minuten braun werden? Mit denen backst du Bananenbrot. Oder Bananenmuffins.
Limetten oder Zitronen, bei denen die Schale etwas dünn und hart geworden ist: Auspressen und in einem Eiswürfelbehälter einfrieren. Die Würfelchen eignen sich dann perfekt, um Margaritas oder Whiskey Sours und dergleichen zu mixen!
Win-win: Food Waste vermeiden und gleichzeitig gute Laune garantieren.Bild: reddit
So. Und nun habt ihr bestimmt noch weitere Tipps, wie Food Waste vermieden werden kann!
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Die beliebtesten Kommentare
Walter Sahli
29.08.2024 10:36registriert März 2014
Einfach mal gar nicht einkaufen gehen und aus dem, was da ist, was basteln. Das zwingt einem, auch die hinteren Ecken des Kühlschranks zu inspizieren. Und solange einem das Zeugs beim Öffnen des Kühlschranks nicht mit dem Namen anspricht oder versucht, einem in die Hand zu beissen, kann man es noch essen.
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