Leben
Wandern

Wandern im Herbst: Diese Gefahren gibt es

Klettter schauen zu den Kreuzbergen, am Montag, 29. Juli 2024 im Alpstein bei Bruelisau. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Wandern im Herbst bietet eine schöne Kulisse. (Symbolbild)Bild: keystone

Wandern im Herbst – So vermeidest du Gefahren

Bunte Wälder und klare Luft machen Herbsttouren reizvoll. Doch Nebel, Kälte und frühe Dunkelheit bergen Risiken. So bereitest du dich richtig vor.
20.09.2025, 15:2522.09.2025, 08:13
Laura Helbig / t-online
Ein Artikel von
t-online

Der Herbst ist wohl die schönste Jahreszeit, um wandern zu gehen. Wenn sich die Blätter gelb, rot, orange und braun färben und die Wälder leuchten, macht jeder Ausflug noch mehr Spass.

Doch gerade diese Idylle kann täuschen: Rutschige Pfade, dichte Nebelschwaden und frühe Dunkelheit machen Herbsttouren auch herausfordernd. Wer unvorbereitet losgeht, riskiert nicht nur nasse Füsse, sondern im schlimmsten Fall auch die eigene Sicherheit.

Das Wetter im Auge behalten

Das Wetter am Berg ist häufig wechselhaft. Im Herbst jedoch kann es nahezu unberechenbar sein – an einem Tag ist es noch fast sommerlich-warm, wenige Tage später fallen die Temperaturen und es regnet ohne Unterlass. Deswegen sollte man den Wetterbericht immer im Auge behalten und die Route gegebenenfalls anpassen.

Ein besonderes Phänomen im Herbst und Winter ist die sogenannte Inversionswetterlage. Diese entsteht, wenn sich in der Höhe wärmere Luft über eine kältere Bodenschicht legt, sodass sich die Temperaturen mit zunehmender Höhe umkehren. Dadurch bleibt die kalte Luft am Boden gefangen: In den Tälern ist es trüb, kühl und oft neblig, während es auf den Bergen sonnig und deutlich milder sein kann.

Ein Loch in der Nebeldecke gibt die Sicht auf die Berge frei, am Donnerstag, 8. Oktober 2015, in Meiringen im Berner Oberland. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Bei der Inversionswetterlage kann es im Tal neblig und feucht sein, während es auf dem Berg sonnig und wärmer ist.Bild: KEYSTONE

Ein weiterer Punkt: Vor allem in hohen Gebirgen kann es bereits im Herbst schneien. Das Begehen von Schneefeldern kann gefährlich werden, insbesondere ohne richtige Ausrüstung. Viele Bergstationen haben Webcams. Diese kann man vor der Wanderung checken, um zu sehen, wie die Wetterlage ist und ob es geschneit hat.

Die richtige Kleidung

Gerade weil das Wetter im Herbst so unbeständig ist, muss man sich auch kleidungstechnisch gut auf jede Wanderung vorbereiten. Am besten mit dem sogenannten Zwiebelprinzip: Mehrere atmungsaktive Schichten halten warm und lassen sich flexibel anpassen. Eine wind- und wasserdichte Jacke gehört bei jeder Herbstwanderung ins Gepäck, ebenso wie eine Mütze, ein leichter Schal und Handschuhe.

Besonders wichtig sind die Schuhe: Sie sollten wasserdicht und ein gutes Profil haben. Laub, Matsch und nasse Wurzeln machen viele Wege rutschig – stabile, trittsichere Schuhe sind hier Pflicht.

Dämmerung im Blick behalten

Viele unterschätzen beim Herbstwandern die Tageslänge. Während man Sommer noch bis in die Abendstunden Sonne hat, wird es im Herbst in vielen Regionen schon ab am Nachmittag dämmerig, in Tälern oder Wäldern noch früher. Wer spät losgeht, läuft Gefahr, bei Dunkelheit zurückzukehren – nicht ungefährlich auf rutschigen Wegen.

Besser: früh starten, grosszügige Zeitreserven einplanen – und immer eine Stirnlampe oder Taschenlampe dabeihaben, auch bei kurzen Touren.

Sicher unterwegs: Die richtige Route wählen

Im Herbst sollte man sich nicht auf unbekannte oder unmarkierte Wege begeben. Laub kann Unebenheiten oder Stolperfallen verdecken, und bei Nässe werden viele Abschnitte glatt. Daher sollte man nur markierte und gut ausgeschilderte Wanderwege nutzen. Wanderapps, wie etwa Komoot, können bei der Wahl der richtigen Route helfen.

In alpinen Regionen kann zudem das Problem auftreten, dass Hütten bereits geschlossen oder Wege durch Schnee versperrt sind. Eine gute Planung ist hier entscheidend – Informationen dazu bieten regionale Alpenvereine oder lokale Tourismusbüros.

Ausrüstung: Nicht zu viel – aber das Richtige

Auch bei einer kurzen Herbstwanderung sollte die Ausrüstung stimmen. In den Rucksack gehören:

  • eine Thermoskanne mit warmem Tee oder Suppe
  • kleine Snacks wie Müsliriegel oder Nüsse
  • ein Erste-Hilfe-Set
  • Kartenmaterial oder GPS
  • ein voll geladenes Handy, gegebenenfalls eine Powerbank.
Wanderschuhe wandern
Wanderstöcke bieten einen sicheren Halt.Bild: Shutterstock

Wer sich auf steile oder rutschige Abschnitte vorbereitet, sollte zudem Wanderstöcke einpacken – sie geben zusätzliche Sicherheit und entlasten die Gelenke.

Rücksicht auf Natur und Tiere

Im Herbst bereitet sich die Tierwelt auf den Winter vor. Viele Tiere sammeln Vorräte oder ziehen sich in geschützte Bereiche zurück. Wandernde sollten deshalb auf den Wegen bleiben, Lärm vermeiden und Hunde stets anleinen. Auch das Pflücken von Pflanzen oder Pilzen ist in vielen Gebieten verboten oder unerwünscht. Hier gilt: lieber nur schauen, nicht anfassen.

Müll sollte selbstverständlich wieder mitgenommen werden. Eine kleine Tüte im Rucksack hilft, unterwegs Ordnung zu halten.

Quellen

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Alle Schweizer Medaillengewinner an Leichtathletik-WM
1 / 10
Alle Schweizer Medaillengewinner an Leichtathletik-WM

Ditaji Kambundji. 100 m Hürden. Gold 2025 (Tokio).

quelle: keystone / michael buholzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ist das die Zukunft des Wanderns?
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Ich mache Rühreier nur noch auf die kantonesische Art und du solltest auch
Oder zumindest mal probieren. Es lohnt sich.
Wir müssen hier gleich mit einem Disclaimer beginnen: Wer von vornherein der Meinung ist, «zwei Eier verquirlen und ab in die Pfanne und gut ist», muss hier gar nicht weiterlesen. Bye bye und danke fürs Draufklicken! Denn nein, dies ist bestimmt nicht die simpelste aller Rührei-Versionen. Mega-aufwendig ist es aber auch wieder nicht. Aber erst mal von vorn.
Zur Story