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Was gegen die Wintermüdigkeit hilft – und was eher nicht

Was gegen die Wintermüdigkeit hilft – und was eher nicht

Die kurzen Tage im Winter machen müde und rauben uns Energie. Einigen schlägt dies auch aufs Gemüt. Die gute Nachricht ist: Es gibt wirksame Mittel gegen den Winterblues.
03.12.2022, 16:0003.12.2022, 16:00
Stephanie Schnydrig / ch media
Sport im Winter hilft, geistige Ermüdung und Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern.
Sport im Winter hilft, geistige Ermüdung und Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern.Bild: Shutterstock

Es werde Licht

Eine wirksame Behandlung gegen den Winterblues ist die Lichttherapie: Am Vormittag etwa eine halbe Stunde vor einer lichtstarken Lampe zu sitzen, hilft Studien zufolge bei Winterdepressionen gleich gut wie Antidepressiva, und das ohne Nebenwirkungen. Erste Effekte können sich schon nach ein bis zwei Wochen einstellen. In der Schweiz wird die Lichttherapie von den Krankenkassen übernommen. Wer nicht schwere Symptome aufweist, kann sich die tägliche Dosis Licht auch bei einem Spaziergang draussen holen. Im Winter scheint die Sonne zwar schwächer, oft ist sie hinter der Nebeldecke verborgen – aber heller als drinnen ist es draussen allemal.

Runter vom Sofa

Besonders einladend ist es im Winter nur selten, die Joggingschuhe zu schnüren und rauszugehen. Aber es lohnt sich. Denn die Bewegung im Freien ist ein hervorragendes Mittel, um geistige Ermüdung und Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Vorsicht geboten ist allerdings bei tiefen Minusgraden. Zudem sollte man sich, um nicht zu schwitzen, trotz Kälte zu Beginn des Trainings nicht zu dick einmummeln. Besser sind dünne Schichten aus atmungsaktiver und feuchtigkeitsableitender Kleidung. Ein Dauerlauf muss es aber nicht immer sein, schon eine halbe Stunde spazieren hilft, um die Lebensgeister zu wecken.

Der Glaubenskrieg ums Vitamin D

Trifft die UV-Strahlung des Sonnenlichts auf die nackte Haut, bildet sich Vitamin D. Man vermutet, dass das Sonnenvitamin bestimmt, wie viel vom Glückshormon Serotonin und vom Schlafhormon Melatonin produziert wird. Wegen der schwachen Sonne im Spätherbst, Winter und zu Frühlingsbeginn bildet sich in dieser Zeit kaum Vitamin D. Ob wir uns nun aber alle mit Vitamin-D-Tabletten eindecken sollten, ist unter Fachleuten höchst umstritten.

Ausser Säuglingen, Schwangeren, alten Menschen und Menschen mit dunkler Hautfarbe brauche eigentlich niemand Vitamin-D-Präparate, auch nicht in der kalten Jahreszeit, ist beispielsweise Thomas Rosemann, Leiter des Instituts für Hausarztmedizin an der Universität Zürich, überzeugt. Im Sommer liessen sich genügend Reserven bilden, von denen dann im Winter gezehrt werden könne. Zudem lässt sich ein leichtes Defizit auch mit einem kurzen Sonnenbad und natürlichen Lebensmitteln wie Fisch, Öl, Pilzen und Milchprodukten ausgleichen.

Ein Sprung ins kalte Wasser

Winter- oder Eisschwimmen hat in den nördlichen Ländern eine lange Tradition. Auch hierzulande erfreut sich der Sprung ins eiskalte Wasser immer grösserer Beliebtheit. Einige Studien weisen darauf hin, dass Schwimmen im Winter Müdigkeit beseitigt und die Stimmung hebt. Das berichteten auch die finnischen Forscherinnen um Pirkko Huttunen von der Universität Oulu im Fachblatt «International Journal of Circumpolar Health». An der Studie nahmen 36 Finninnen und Finnen teil, die während vier Monaten im Winter mehrmals pro Woche ins kalte Nass hüpften sowie 23 Personen, die kein Winterschwimmen praktizierten.

Demnach fühlten sich die Schwimmerinnen und Schwimmer Ende des Winters kräftiger, energiegeladener, aktiver und lebhafter als die Kontrollgruppe. Eine Übersichtsarbeit kam zum Schluss, dass regelmässiges Schwimmtraining in kaltem Wasser sich tatsächlich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und die Psyche auswirken könnte. Zu beachten gilt allerdings, dass der Sport insbesondere für unerfahrene und untrainierte Schwimmer auch erhebliche Risiken birgt. Deshalb sollte man sich nur langsam an das Kaltwasserschwimmen herantasten und es sollte immer unter Aufsicht durchgeführt werden. (aargauerzeitung.ch)

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7 Kommentare
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Ich war zum ersten Mal im Spital: Tausend Dank an alle, die mich geflickt haben!
Unser Gesundheitswesen kann grossartig sein. Und allen, die darin tätig sind, gebührt Respekt, Dankbarkeit und Unterstützung. Ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht – aus Uster und Zürich.
Was soll man sagen, wenn man vor Dankbarkeit zerfliesst? Ausser «Vielen, vielen Dank, Sie machen das alle so wahnsinnig toll!»? Ah, man könnte ja vielleicht ein Kompliment machen, denke ich, aber welches? «Schönes Tattoo», sage ich deshalb zu einer der jungen Frauen, die mich vier Tage lang nonstop pflegen, das Tattoo schmückt ihren linken Unterarm, es zeigt Blumen, ich meine, mich an eine Chrysantheme zu erinnern.
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