Ein Ingwershot gegen die drohende Erkältung? Nun gibt es Laborergebnisse dazu
Die Temperaturen sinken, die Nächte werden länger und auch die Erkältungen nehmen aktuell wieder zu. Da gehört der Griff zur Knolle oder gleich zum Ingwershot für viele zum Alltag. Das Brennen im Hals, das muss doch gut sein – oder?
Genau das haben Forschende des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie der Technischen Universität München untersucht. Für die Studie mussten mehrere Probanden einen Liter Ingwertee innert 20 Minuten auf nüchternen Magen trinken.
Die Ergebnisse
Danach untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Blut der Probanden und fanden dort den Scharfstoff Gingerol. Dieser konnte die Abwehrzellen in Alarmbereitschaft versetzen und die Zellen reagierten deutlich stärker auf eine simulierte bakterielle Infektion:
Eine grosse Menge – oder in sehr konzentrierten Dosen – kann Ingwer also tatsächlich dazu beitragen, dass das Immunsystem vorsorglich aktiviert wird. Dieser Effekt wurde zumindest im Labor für Bakterien nachgewiesen. «Es wäre denkbar, dass das auch bei Viren funktioniert, aber bewiesen haben wir es nur für die bakterielle Infektion», sagt Lebensmittelchemikerin und Co-Autorin der Studie, Gaby Andersen, zu tagesschau.de.
Gegen was Ingwer wirklich hilft
Demnach gebe es mittlerweile mehrere Hinweise darauf, dass Ingwer zwar antiviral, antioxidativ und entzündungshemmend wirken kann. Ob das hingegen einer Erkältung vorbeugen kann, ist unklar.
Relativ gut belegt ist hingegen, dass Ingwer gegen Übelkeit wirkt. So wird die Knolle bei Unwohlsein auf Schiffen, in Flugzeugen und beim Autofahren empfohlen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Ingwer bei Übelkeit während der Schwangerschaft helfen soll. (leo)
