Wegen der Krätze, die seit Anfang Jahr vermehrt im Kanton auftrat, haben Ärztinnen und Ärzte an der Fortbildung zur epidemiologischen Situation, Diagnostik und Behandlung von Scabies, fachsprachlich für Krätze, teilgenommen. Auch die Bevölkerung hatte Fragen zur juckenden Hautkrankheit.
Rund 100 Anrufe wegen des Themas Krätze verzeichnete das Ärztefon, die Anlaufstelle für die Bevölkerung, wie die Zürcher Gesundheitsdirektion am Mittwoch gegenüber Keystone-SDA mitteilte. Eine besondere regionale Häufung sei dabei nicht zu verzeichnen.
Viele Fragen der Ärzte hätten über die neue Hotline geklärt werden können. Rund 200 Ärztinnen und Ärzte hätten zudem an einer Fortbildung zum Thema Krätze teilgenommen.
In einer Stellungnahme zieht die Gesundheitsdirektion Zürich eine positive Bilanz:
Anfang Jahr war es zu einer Häufung von Krätze-Fällen in Kindertagesstätten in Winterthur und Zürich gekommen. Mitte Juni ergriff die Gesundheitsdirektion deshalb Massnahmen. Sie lancierte Sprechstunden im Kinderspital und im Kantonsspital Winterthur und startete eine Hotline. Die Zuweisung in Sprechstunden war aber nur in wenigen Fällen nötig, hält die Gesundheitsdirektion fest.
Krätzmilben sind Spinnentiere, die feine, tunnelförmige Gänge in die Hornschicht der Haut graben und dort ihre Eier ablegen. Übertragen werden sie vor allem durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch, aber auch eine Übertragung durch Wäsche, Kleidung und Decken ist möglich.
Krätze tritt vorwiegend in Kindertagesstätten und Schulen auf, aber auch in Asylzentren und Gefängnissen kommt es zu Ausbrüchen.
Beim Thema Krätzmilben befindet sich die Schweiz und damit auch der Kanton Zürich im Blindflug. Anders als etwa in Deutschland gibt es in der Schweiz keine Meldepflicht für die juckende Hautkrankheit. Statistisch erfasst wird ein solcher Milbenbefall deshalb nicht.
(hah/sda)
Als nächstes werden wir es mit einem Hautpilz aus Barbiershops zu tun kriegen.
Ist in DE grad aufm Vormarsch.