Im Libyen-Konflikt lassen die rivalisierenden Milizen die Gewalt weiter eskalieren. Der abtrünnige Armeegeneral Chalifa Haftar verhängte eigenmächtig eine Blockade über den Hafen von Bengasi, um Waffenlieferungen an Islamisten zu unterbinden.
Ausserdem bombardierten Kampfflugzeuge unbekannter Herkunft am Montag ein Munitionsdepot südlich der Hauptstadt Tripolis. Wie die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat weiter mitteilte, handelt es sich um einen Militärstützpunkt nahe der Stadt Garian, rund 70 Kilometer von Tripolis entfernt. Unklar sei, wer hinter den Luftangriffen stecke.
Nach Angaben von US-Beamten flogen Kampfflugzeuge aus Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten Ende August Angriffe gegen Stellungen von Islamisten in Libyen. Beide Länder stritten einen Militäreinsatz ab. Ägypten warnt allerdings davor, dass Islamisten die gesamte Region immer stärker bedrohen.
Der abtrünnige General Haftar will nach eigenen Angaben jedes Schiff bombardieren lassen, dass sich ohne Genehmigung dem Hafen von Bengasi nähert. Ausgenommen seien nur Öltanker. Haftar geht seit Monaten eigenmächtig gegen radikale und militante Islamisten vor. Er hat im Kampf gegen Extremisten im Land die sogenannte «Operation Würde» ausgerufen. (aeg/sda/dpa)