Die britische Zeitung «Daily Mail» hat sich bei Hollywood-Star George Clooney entschuldigt - für eine nach dessen Worten frei erfundene Geschichte über seine künftige Schwiegermutter. Das Blatt hatte unter Berufung auf Quellen im Libanon und in Großbritannien berichtet, die Mutter seiner Verlobten Amal Alamuddin sei unzufrieden mit ihrem künftigen Schwiegersohn und habe das in der libanesischen Hauptstadt Beirut deutlich gemacht.
Ihre Tochter, die ihn London erfolgreich als Menschenrechtsanwältin arbeitet, habe etwas Besseres verdient als einen Schauspieler. Clooney reagierte mit einem Beitrag für die US-Zeitung USA Today: «Ich antworte so gut wie nie auf Boulevard-Geschichten, es sei denn es geht um jemand anderen und dessen Wohlbefinden», schrieb der 53-Jährige. Die «Daily Mail» veröffentliche mehrmals pro Woche frei erfundene Geschichten über ihn. «Ich bin daran gewöhnt ... und es ist mir egal.» Diese Geschichte sei aber nicht nur «komplett erfunden», sondern «unverantwortlich».
So sei etwa die Behauptung, seine angehende Schwiegermutter gehöre im Libanon den Drusen an und wolle einen drusischen Schwiegersohn, unsinnig, weil die Mutter seiner Verlobten keine Drusin seien. Seine künftige Schwiegermutter sei, seitdem er mit Alamuddin zusammen sei, nicht mehr in Beirut gewesen und keineswegs gegen die Hochzeit.
Am schlimmsten sei aber die Behauptung, dass in Beirut über Traditionen in der drusischen Religion Witze gemacht würden, die mit dem Tod der Braut zu tun hätten. «Die Unverantwortlichkeit in diesen Zeiten, religiöse Unterschiede auszubeuten, die es gar nicht gibt, ist zumindest schon einmal nachlässig, um nicht zu sagen gefährlich.» Die «Daily Mail» überschreite die Linie von einer «lächerlichen Boulevardzeitung» zur Gewaltanstiftung.
«Wir akzeptieren Herrn Clooneys Versicherung, dass die Geschichte nicht richtig ist», sagte ein Zeitungssprecher. «Wir entschuldigen uns bei ihm, bei Amal Alamuddin und ihrer Mutter Baria.» Der Artikel sei von einer freien Journalistin angeliefert worden, die über gute Kontakte in den Libanon verfüge und der die Redaktion vertraut habe. Der Vorfall werde untersucht. Der Artikel sei von der Website der «Daily Mail» entfernt worden.
(wit/dpa/AFP)