Zugegeben, mit seinen 51’100 Quadratkilometern ist Costa Rica nur leicht grösser als die Schweiz und liesse sich gut auch auf eigene Faust erkunden. Andererseits zeigen sich viele der Highlights im zentralamerikanischen Land nicht ohne Weiteres in ihrer vollen Pracht. Wer hat schon ein eigenes Boot vor Ort, um die Schätze des Meeres zu heben? Wer traut sich nachts allein in den Urwald, um die Tierwelt von ihrer ungewohnten Seite zu erleben? Und wer spaziert einfach in eine Handwerksstätte für einen Einblick ins heimische Gewerbe? In solchen Fällen lohnt es sich, auf geführten Ausflügen auf das Knowhow von einheimischen Spezialisten zu setzen.
Der Reigen der Touren beginnt mit den ganz grossen Besuchern: Von den ersten Juliwochen bis Ende Oktober treffen Buckelwale aus der südlichen Hemisphäre vor der Pazifikküste Costa Ricas ein. Um sie zu beobachten, eignet sich der Marina Ballena Nationalpark perfekt. Es sind indes nicht die einzigen Meeressäuger, die sich auf dem offenen Wasser zeigen. Brydewale und Pilotwale sind in diesen Regionen ebenfalls heimisch, zudem gibt es verschiedene Delfin-Arten zu entdecken. Von Land aus lässt sich vielleicht die eine oder andere Fontäne entdecken, doch für einen engen Kontakt zu den Giganten müssen schon Guides an Bord geholt werden.
Es geht tierisch weiter, doch das Terrain ändert sich drastisch: Auch die Fauna und Flora des tropischen Nebelwaldes sind einen Besuch in Costa Rica wert. Eindrücklich zeigt sich dieser Lebensraum etwa im Curi-Cancha-Reservat. Es liegt im Naturschutzgebiet Arenal-Tempisque im Herzen von Monteverde und eignet sich besonders gut zum Beobachten diverser Vogelarten. Der farbenfrohe Quetzal, der Glockenvogel, der Blaukronen-Motmot oder der Orangebrust-Trogon sind nur einige der Exoten, die hier durch die Lüfte gleiten.
Zu den Hunderten Vogelarten von Curi-Cancha gesellen sich ausserdem Gürteltiere, Nasenbären, Ozelote, Faultiere und verschiedene Affenarten; eine gut versteckte Fülle, bei der man wiederum auf Insider-Wissen angewiesen ist. Sieben Kilometer Naturpfad führen durch den Dschungel von Curi-Cancha. Auf diesen sind Gäste unter anderem auf begleiteten Vogelbeobachtungstouren unterwegs. Mit kundigen Führern lassen sich die gefiederten Juwelen besonders gut finden und identifizieren. Auf einer nächtlichen Tour entdecken Mutige derweil Vogelspinnen und schlafende Säugetiere, während sorgen Frösche und Insekten für eine Symphonie für die Ohren. Sich diese tropischen Melodien zu Gemüte führen? Dafür braucht man dann für einmal keine Führung.