Für Silas Kraus, der am Montagabend seine Reise bei «Wer wird Millionär?» fortsetzen darf, bahnt sich zunächst eine Blamage an. Der Kandidat aus Mannheim entscheidet sich bei Günther Jauch, nur drei Joker zu nehmen. Und zwei davon benötigt er bereits bei der 4000-Euro-Frage.
Doch Kraus scheint ab diesem Zeitpunkt erst so richtig aufgewärmt: Bis zur 32'000-Euro-Frage gelingt ihm alles, und zwar mit einer Mischung aus Raten, taktischem Überlegen – und viel Glück beim Münzenwerfen. Wie wäre es dir ergangen?
Da sich der selbständige Baumkletterer – wie in seinem Beruf – «redundant abgesichert» (also eine Sicherheitsstufe bei 16'000 Euro) hat, nimmt er es nämlich entsprechend locker. Diese Summe sei denn auch sein einziges Ziel. Günther Jauch will daraufhin wissen, was er denn mit diesem Geld anstrebe.
Er wolle sich zwei Schwarzwälder Kaltblutpferde zulegen, mit denen er Holz im Wald transportieren würde. Im Sommer würde er die Pferde dann vor einen Planwagen spannen und damit an einen Mittelaltermarkt gehen, so der bekennende Mittelalter-Fan.
Von einem solchen Mittelaltermarkt hat Kraus auch seine Münze, die er zweimal konsultiert. Jauch («Aaaah!») schaut ihn schockiert an, als hätte er eben etwas Ekliges hervorgezogen – von Spielen mit dem Zufall bei «Wer wird Millionär?» hält der Quizmaster gar nichts.
Kraus, der bei der 32'000-Euro-Frage nur noch zwei mögliche Antworten vor sich stehen hat, wirft die Münze trotzdem, stellt danach aber fest, dass er ja gar keine Antworten zugewiesen hat. Aber: «Die Münze sagt Kopf, also muss ich meinen Kopf benutzen», scherzt er zwar, setzt danach aber auf die völlig richtige Antwort.
Auch bei 64'000 Euro nimmt der studierte Nanophysiker seine Münze hervor. Dies, nachdem er zwei falsche Antworten bereits ausschliessen konnte. Jauchs Kommentar: «Der nächste Durchgeknallte hier.» Doch die Münze sollte tatsächlich Recht behalten und Silas Kraus steht schliesslich vor dieser Frage für 125'000 Euro:
Jauch rechnet aus, dass sich sein Kandidat jetzt bereits acht Pferde leisten könnte, und will wissen, was er denn mit dem noch höheren Betrag von 125'000 machen würde. Sein grosser Traum sei ein Segelboot, antwortet der Mannheimer. Mit vier Freunden würde er damit einmal um die Welt segeln, insbesondere nach Japan ziehe es ihn. Dafür müsste er ein Schiff kaufen – Kaufwert: mindestens 100'000 Euro.
Bei der Frage überlegt der 32-Jährige deshalb auch entsprechend lange, entscheidet sich am Ende dann für Penizillin – das sei ja schon uralt. Jauch lässt einloggen und schickt den Zuschauer zunächst in die Werbepause. Danach zeigt sich: Kraus liegt wahrscheinlich falsch. Er selbst habe das nur 20 Sekunden nach dem Einloggen bemerkt, sagt Günther Jauch.
Der Kandidat erklärt seine Vorahnung: «Ich glaub', ich hab's versaut.» Der Grund: Ihm seien plötzlich die Pferdewetten in den Sinn gekommen, die seien in den 20er-Jahren schon der «heisse Scheiss» gewesen und dort sei bestimmt schon von Doping die Rede gewesen.
Zumindest hier liegt der Kandidat wieder absolut richtig. Ein schwacher Trost, muss er sich doch jetzt die Weltreise wieder abschminken. Immerhin: Die 16'000 Euro hatte er bereits sicher – und damit sein Gespann nicht aus Rennpferden, aber immerhin zwei Schwarzwälder Kaltblutpferden.
Die Wahlkreis- und die Monarchenfragen jedoch für mich komplett unlösbar 🫣