Konrad Krugs Auftritt bei «Wer wird Millionär?» lässt sich mit nur einem Wort perfekt beschreiben: souverän. So beginnt der Montagabend für den Kandidaten schon vielversprechend: Zwar hat es ihn ganze zehn Sekunden gekostet, aber er wusste als Einziger die Auswahlfrage.
Krug ist Mathematiker und Journalist – was für eine Kombi! Auch Günther Jauch zeigt sich beeindruckt. Und will wissen, ob er denn deshalb strategisch vorgehen und dadurch ein guter Kandidat sein werde. Krug – der sich als einer der wenigen für die «Schisser-Variante», also nur drei Joker, dafür die Absicherung bei 16'000 Euro, entscheidet – meint, er habe ein bisschen geübt, mit der «Wer wird Millionär?»-App. Aber sonst sei er kein grosser Stratege.
Schwer vorstellbar – angesichts seiner akademischen Laufbahn: Krug war so gut in Mathematik, dass er in der 9. Klasse schon die Abiturarbeit schreiben durfte. Er habe in der 5. Klasse mal was von Pythagoras mitbekommen, «dass man damit Abstände berechnen kann». Das habe ihn irgendwie interessiert.
Allerdings war Krug nur in Mathe vier Jahre voraus, sonst sei er ein relativ durchschnittlicher Schüler gewesen – in der 9. Klasse sei er aber schon einmal sitzen geblieben.
Apropos sitzen bleiben: Das tat Krug an diesem Montagabend ziemlich lange. Erst bei 16'000 Euro benötigt er den Fünfzig-Fünfzig-Joker, die 64'000- sowie die schwierige 125'000-Euro-Frage kann sich der Mann aus Berlin selber herleiten.
Und so spielt sich Krug souverän bis zur 500'000 Euro-Frage – ohne peinliche Geschichten, ohne Versprecher und ohne unangenehme Blockade-Momente.
Der einzige Bereich in seinem Leben, in dem der Mathematiker etwas Souveränität vermissen lässt, ist sein Gewicht. Krug bezeichnet sich nämlich selbst als «wandelnden Jo-Jo-Effekt». Bei 1,96 Metern Körpergrösse hat er schon einmal 150 und dann wieder 85 Kilo gewogen. Jetzt seien es etwa 115 Kilo. «Und wie haben Sie das jeweils geschafft?», will Günther Jauch wissen. «Eiserne Disziplin und dann halt nicht mehr.»
Als er erst bei der 500'000-Euro-Frage – und nach souveränem Nachdenken, Knobeln, Telefonieren – die Flinte ins Korn werfen muss, meint Konrad Krug ganz bescheiden: «Manchmal ist die Welt nicht für Helden gedacht!»
Und Jauch, seinerseits der wohl souveränste aller Moderatoren, antwortet: «Ach, wissen Sie was, Sie sind heute Abend mein Held!»