Bei der gestrigen Ausgabe von «Wer wird Millionär?» gab es fast nur Verlierer. Günther Jauch machte es seinen Kandidatinnen und Kandidaten aber auch wirklich nicht einfach: Das dreistündige Zockerspecial kannte nämlich besondere Regeln.
Bis zur 16'000-Euro-Frage durfte kein Joker verwendet werden. Kennt man die Antwort wirklich nicht, darf man einen benutzen – dafür verfallen alle weiteren. Das wurde denn auch einigen zum Verhängnis. Zum Beispiel dem ersten Kandidaten mit dem illustren Namen Hans vom Ende. Der Salesmanager scheitert an dieser 4000-Euro-Frage – weil er sich weigert, einen Joker zu nehmen:
Hans vom Ende tippt unsicher auf die Zasternelken. Er liegt falsch – es sind die Moosrosen. Immerhin fällt er nur auf 1000 Euro – statt wie normalerweise auf 500. Schliesslich werden beim Zockerspecial die Summen auf den meisten Gewinnstufen verdoppelt. So hätten «am Ende» (Achtung, Wortspiel) auch ganze zwei Millionen statt nur einer gewunken. Mit der Betonung auf hätten – denn kein Kandidat, keine Kandidatin, kam nur annähernd in diese Sphären.
Zwei Frauen versuchten es nach dem Salesmanager, auch sie scheiterten: Mariel Weigel nimmt gerade mal 8000 Euro mit nach Hause und Anke Mikalauskas scheitert, weil sie den Zusatzjoker vor der 16'000-Euro-Stufe einsetzt – und sich danach jokerlos verzockt. Es war aber auch eine schwierige Frage – bei der sie die richtige Antwort gleich zu Beginn ausschliesst:
Es wäre Ariel, die kleine Meerjungfrau, gewesen.
Neben dem Zoo-Mitarbeiter Jörg Riehemann, der am Ende der Sendung immerhin bei 64'000 Euro und noch zwei Jokern steht, ist es ein ewiger Student, der an diesem Abend die grösste Summe abräumt: Niklas Buhl studiert im 13. Semester im Bachelor BWL und schafft es bei Günther Jauch, bis zur erforderlichen Stufe keinen Joker zu verballern.
Für seinen langen Uni-Aufenthalt schämt sich der 27-Jährige nicht – dafür für etwas anderes. Vor sechs Jahren liess sich Buhl beide Oberarme tätowieren. Am Montag gestand er im Fernsehen, dass er die Tattoos bis heute vor seinem Vater geheimgehalten hat.
«Sorry, Papa!», entschuldigt sich der Student, während er seine Tattoos zeigt. Für seine Leistung auf dem heissen Stuhl bei «Wer wird Millionär?» muss er sich hingegen nicht entschuldigen: Als Einziger räumt Buhl 64'000 Euro ab. Hättest du das auch geschafft?