Zum vierten mal nach 1990, 2001 und 2006 erhob der Schweizer Lehrerdachverband LCH im Frühling 2014 die Zufriedenheit seiner Mitglieder. Sie liegt auf einer Skala von 1 bis 6 bei 4,3, wie der LCH am Dienstag in einer Mitteilung schreibt.
Trotz mässiger Begeisterung gaben 82 Prozent der Befragten an, sie würden den Beruf wieder ergreifen, sollten sie sich nochmals entscheiden können. Das sind deutlich mehr als früher: Bei den beiden letzten Umfragen waren es nur rund 70 Prozent.
Für die geringe Zufriedenheit am stärksten ins Gewicht fallen das Ungleichgewicht von Arbeits- und Erholungszeit, das als schlecht empfundene Ansehen in der Öffentlichkeit, die mangelhafte Umsetzung von Reformen und der Lohn. Dieser sei verglichen mit Berufen mit entsprechenden Anforderungen tief, die Lohnentwicklung ungenügend, heisst es in der Mitteilung.
Viele Lehrkräfte haben eigene Strategien entwickelt, wie sie den hohen Anforderungen ihres Berufs standhalten können. Zum Beispiel reduzieren sie freiwillig ihr Arbeitspensum. Laut LCH wird damit «verhüllt», dass ein Vollpensum auf die Dauer häufig «nicht mehr leistbar» ist.
Ein Vollzeitpensum für Volksschullehrkräfte soll deshalb nur noch 26 Lektionen pro Woche umfassen, wie der LCH fordert. Weitere zentrale Massnahmen seien ein besserer Lohn und eine attraktive Lohnentwicklung. Dafür werde man sich stark machen, wird LCH-Präsident Beat Zemp zitiert.
Pluspunkte sind für die Befragten die Möglichkeit, das Arbeitspensum den eigenen Bedürfnissen anzupassen und Teilzeit zu arbeiten. Positiv bewerteten die Lehrkräfte auch das Unterrichten selbst, den Respekt seitens der Kinder und Jugendlichen, das Vermitteln von Werten, das Sicherstellen von Disziplin und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen. (whr/sda)