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Mädchen sind im Fall gescheiter als Knaben – und zwar weltweit

Mädchen haben in der Schule gegenüber den Buben klar die Nase vorn.
Mädchen haben in der Schule gegenüber den Buben klar die Nase vorn.Bild: KEYSTONE
Neue Studie

Mädchen sind im Fall gescheiter als Knaben – und zwar weltweit

In sieben von zehn Ländern liefern Mädchen in der Schule bessere Leistungen ab als Buben. Selbst in Staaten, in denen die Rechte der Frauen stark eingeschränkt sind, schneiden Mädchen besser ab.
22.01.2015, 11:4122.01.2015, 12:43
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Psychologen der Universitäten Glasgow und Missouri untersuchten die Schulleistungen von 1,5 Millionen 15-Jährigen weltweit. Sie stützten sich dabei auf PISA-Daten aus den Jahren 2000 bis 2010. Werden die Leistungen in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften zusammengefasst betrachtet, schneiden Buben laut der Studie in 70 Prozent der Länder schlechter ab als Mädchen. Lediglich in Kolumbien, Costa Rica und im indischen Staat Himachal Pradesh überflügeln sie die Mädchen.

Das Fazit der Forscher: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Unterschieden bei den Schulleistungen zwischen Buben und Mädchen und der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Gleichberechtigung in einem Land. Auch Länder mit einem hohen Mass an Gleichberechtigung hätten bei Schulleistungen noch immer einen Geschlechtergraben, schreiben die Psychologen.

Grosse Unterschiede in Katar

Besonders gross sind die Unterschiede laut der im Magazin «Intelligence» veröffentlichten Studie paradoxerweise in einigen Ländern, in denen die Frauen stark benachteiligt sind: In Katar, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten beispielsweise seien die Schulleistungen der Mädchen deutlich besser als diejenigen der Buben.

«Die Resultate der Studie zeigen, dass Engagement für mehr Gleichberechtigung alleine nicht ausreicht, um die Leistungsunterschiede bei der Bildung verschwinden zu lassen», wird Studienleiter Gijsbert Stoet von der Universität Glasgow zitiert.

Natürlich gebe es viele andere Gründe, um nach mehr Gleichstellung der Geschlechter zu streben, die in der Studie nicht berücksichtigt würden, schreiben die Forscher. Es sei wichtig, die Gleichberechtigung in der Schule zu fördern. Doch es müsse auch mehr getan werden, um zu verstehen, warum es diese Unterschiede gebe - und welche Massnahmen dagegen getroffen werden könnten, fordern die Psychologen. (whr/sda)

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