Zu diesem Schluss kommt der am Freitag veröffentlichte Pensionierungs-Barometer 2025 des VZ Vermögenszentrums. Während die Auszahlungen aus der AHV über die Jahre eher konstant geblieben seien und durch die Einführung der 13. AHV-Rente ab 2026 sogar leicht steigen werden, hätten die Pensionskassen ihre Leistungen massiv gekürzt.
Konkret seien die Pensionskassen-Renten heute 40 Prozent tiefer als 2002, so die Studie. Gründe dafür sind den Angaben nach die tiefen oder eventuell bald wieder negativen Zinsen, die steigende Lebenserwartung und die gescheiterte BVG-Reform.
Wegen der tieferen Renten werde die Einkommenslücke grösser. Eigentlich sollten die Renten 60 Prozent des letzten Salärs ersetzen. Das tun sie aber nicht mehr.
Konkret erhalte daher eine Person, die aktuell 100'000 Franken jährlich verdient, bei der Pensionierung noch rund 51 Prozent seines letzten Lohnes als Rente. Bei einem Einkommen von 150'000 Franken sinke der Rentenanteil sogar auf 42 Prozent.
Die Realität sei zudem oftmals «bitterer» als die Erwartungen. Gemäss der Befragung sind die Rentenerwartungen laut dem VZ Vermögenszentrum «systematisch zu hoch».
So durfte etwa ein 55-jähriger Mann mit einem Einkommen von 120'000 Franken 2002 noch mit einer Jahresrente von 74'920 Franken rechnen. Im Jahr 2025 liege dieser Wert nur noch bei 62'860 Franken.
Hinzu kommt: «Die effektiv ausbezahlten Renten liegen im Schnitt nochmals rund 10 Prozent tiefer als prognostiziert», wie die VZ-Experten schreiben. Und dieser Trend dürfte sich nach Ansicht der Autoren auch fortsetzen.
Die jüngste Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank SNB auf null Prozent habe die Lage zusätzlich verschärft, heisst es. Die längerfristig tiefen Renditen und die weiter steigende Lebenserwartung hätten zur Folge, dass die berufliche Vorsorge weiterhin an Stabilität verliere. (sda/awp)
Aber mit den Pensionskassen verdienen in der Finanzbranche ziemlich viele Leute ziemlich viel Geld auf Kosten der Versicherten. Diese Pfründe verteidigt die Finanzbranche mit sehr grosszügigen Wahlkampfspenden an die Bürgerlichen.
Die heutigen Probleme bei der Finanzierung der beruflichen Vorsorge zeigen, dass diese Säule in konjunkturell schwierigen Zeiten zu enormen Belastungen für die einzelnen Risikoträger (Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Lebensversicherungen) führen kann. Auch die AHV ist längerfristig mit Finanzproblemen konfrontiert. Diese können aber durch eine Fülle von Massnahmen, breit abgestützt angegangen werden. Sie treffen die einzelnen Versicherten nicht so direkt und hart wie bei der Sanierung der 2. Säule.