Vieles deutet darauf hin, dass der Armeeeinsatz zur Coronakrise schneller zu Ende geht als vorgesehen. Offiziell darf die Armee gemäss aktueller Verordnung bis längstens zum 30. Juni subsidiär eingesetzt werden.
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Mit der kompletten Grenzöffnung vom 15. Juni zu Deutschland, Österreich und Frankreich könnte der Einsatz allerdings schon Mitte Juni enden. Der Bedarf an Militärpolizisten und Milizsoldaten dürfte für die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) drastisch sinken.
Das deutet die EZV zurückhaltend an. «Die Bestände der Armee werden fortlaufend den Bedürfnissen und den aktuellen Regelungen an der Grenze angepasst und wenn nötig reduziert», sagt Mediensprecher Matthias Simmen.
Die Armee selbst hat bereits damit begonnen, die Einsätze in den Spitälern «rigoros herunterzufahren», wie Armeesprecher Daniel Reist sagt. Zurzeit werde jeder Standort überprüft. Die Armee kläre in Gesprächen mit den Spitälern vor allem in der Westschweiz und im Tessin ab, ob ihr Einsatz noch nötig sei oder nicht.
Bisher hat die Armee über 350 Gesuche um subsidiäre Unterstützung bekommen und bewältigt. Erhält sie keine Gesuche mehr, muss sie strategisch denken und ihre Soldaten schonen. Denn irgendwann – im Herbst oder auch später – könnte es zu einer zweiten Welle kommen.
Gemäss Reist sind zurzeit noch total 1800 Armeeangehörige im Einsatz: 1000 in Spitälern und Pflegeheimen, 800 an der Grenze und bei Botschaftsbewachungen in Lausanne und Genf.
Am 6. März hatte der Bundesrat beschlossen, bis zu 800 Armeeangehörige aufzubieten zur Bewältigung der Coronakrise. Am 16. März wurde daraus der grösste Einsatz seit dem Zweiten Weltkrieg. Bis zu 8000 Armeeangehörigen konnten eingesetzt werden. Seit Mitte März wurden in Etappen rund 5000 kurzfristig für Einsätze aufgeboten. (bzbasel.ch)