Schweiz
Armee

Verletzte nach Armee-Ritualen – jetzt äussert sich der Bundesrat

Verletzte nach Armee-Ritualen – jetzt äussert sich der Bundesrat

Eine Beförderung von Rekruten zu Soldaten artete aus. Der Bundesrat verurteile erniedrigende und gefährliche Rituale, schreibt er in der Antwort auf eine Frage aus dem Nationalrat.
16.09.2025, 05:2416.09.2025, 05:24
Kari Kälin / ch media

So haben sich die Rekruten ihre Beförderung zu Soldaten kaum vorgestellt. Die Bilanz lautete: 22 Verletzte, ein Spitalnotfall und 14 Arztzeugnisse.

ZUR ARMEEBOTSCHAFT 2018, STELLEN WIR IHNEN HEUTE, 20. MAERZ 2018, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Infantry recruits at foot drill on a green field, pictured on May 17, 2013, in the infantry re ...
Zum besonders schweren Vorfall kam es in Colombier NE. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Schuld daran trägt eine Kompaniekommandantin, welche Armeekader anfeuerte, bei der Zeremonie mit «Wut und Hass» auf die Soldaten einzuschlagen. Sie toleriere bis zu zwei gebrochene Schlüsselbeine, scherzte sie. CH Media hat den Vorfall, der sich am 6. April 2018 in der Kaserne in Colombier NE ereignete, publik gemacht.

Der Bundesrat findet diese Szenen gar nicht lustig. Er bedaure den Vorfall und lehne Rituale in der Armee in erniedrigenden oder gefährlichen Formen entschieden ab, hielt er am Montag in einer schriftlichen Antwort an den Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina fest. Das Departement Pfister schrieb, die Armee ahnde bekannte Vorfälle konsequent, führe aber keine Statistik über verbotene Rituale.

Die Militärjustiz hat die verantwortliche Kommandantin sowie 12 Offiziere für die Verfehlungen verurteilt. (aargauerzeitung.ch)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Haarspalter
16.09.2025 07:05registriert Oktober 2020
Wenn das angestrebte Ziel von mehr Frauen in Kaderpositionen aus der weiblichen Motivation entspringt, dann auch so doof und dominant wie die Männer sein zu dürfen, bringt uns das als Gesellschaft auch nicht weiter.
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K.A.T.E.R
16.09.2025 08:50registriert Februar 2025
Dass 22 Rekruten verletzt werden und der Bundesrat in seiner Antwort lapidar „bedauert“ und schreibt, man führe halt „keine Statistik über verbotene Rituale“, ist schon bemerkenswert.

Die Militärjustiz verurteilte zwar die Kommandantin und 12 Offiziere – sie sprach von einem „bedauerlichen Ausrutscher in einer ansonsten vorbildlichen Karriere“ und attestierte der Frau, sie habe ihren Status „voll und ganz verdient“.

Das Resultat: Die Offizierin macht Karriere, heute als Majorin in der Ausbildung.
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Emil Eugster
16.09.2025 10:38registriert April 2024
"Die Militärjustiz hat die verantwortliche Kommandantin sowie 12 Offiziere für die Verfehlungen verurteilt."
Die Verurteilung sieht, gemäss einem anderen Artikel, so aus, dass die Kommandantin jetzt Majorin ist.
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