«Ich freue mich, wenn man den Missetäter, den Verräter findet, und ich freue mich, wenn wir den im übertragenen Sinne auf die Schlachtbank führen können. Gerne bin ich behilflich beim Demontieren der Gradabzeichen.» Zu Brotz verwendete der Armeechef die wenig schöne Formulierung «Sandro Kotz, äh Brotz».
In einem am Montag Mittag veröffentlichten Statement fordert Chefredaktor TV Tristan Brenn den Chef der Armee auf, sich öffentlich zu entschuldigen.
Blattmann ist dieser Forderung nun nachgekommen, wie der «Blick» unter Bezugnahme auf ein Schreiben des Armeechefs berichtet. «Ich bin mir bewusst, dass ich vor einem militärischen Publikum sehr drastisch formuliert und die Öffentlichkeit damit allenfalls vor den Kopf gestossen habe, was ich sehr bedauere», schreibt abtretende Chef der Armee.
Ganz vorbehaltlos erfolgt die Entschuldigung von Blattmann jedoch nicht: «Zum Thema Weitergabe von vertraulichen Dokumenten an Dritte halte ich am Inhalt der gemachten Aussagen fest. Vermutet ein Mitarbeitender einen Missstand oder hat er einen Missstand festgestellt, kann er sich bekanntlich (seit 2013) an die Whistleblowing-Stelle der Gruppe Verteidigung oder sogar an die entsprechende Stelle bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle EFK wenden.»
Blattmanns Schreiben an die Herren @brenntr und Mario Poletti. https://t.co/itegs0KfcK pic.twitter.com/KCHne32XHu
— Petar Marjanović (@petarmarj) 9. Mai 2016
Zur Erinnerung: der Armeechef ereiferte sich an einer Rede vor hohen Militärs über die Weitergabe von internen Dokumenten, die Mängel beim Projekt bodengestützte Luftabwehr (Bodluv) festgestellt hatten. Die Beschaffung des Waffensystems wurde daraufhin sistiert.
Zuvor hatte sich auch der angefeindete Sandro Brotz selber bereits zur Entgleisung des obersten Armeeangehörigen geäussert.
@pakTagi Fanpost der übleren Sorte bin ich mir gewohnt. Ich hoffe, der #CdA verliert nur bei meinem Namen und nicht im Ernstfall die Nerven.
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) 7. Mai 2016
Schützenhilfe gab's von Kollegin Susanne Wille.
Ich zitiere NA Walter Müller:"...bei uns muss Kritik möglich sein". Mein Kollege steht für kritischen Journalismus. https://t.co/uhInn9VO1S
— Susanne Wille (@willesusanne) 8. Mai 2016
(aeg/wst)