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Armee: Hauptfeldweibel wegen homophober Beleidigung verurteilt

Homophobie in der Schweizer Armee: Hauptfeldweibel wegen Beleidigung verurteilt

Ein Hauptfeldweibel der Schweizer Armee ist wegen Beleidigung und sexueller Belästigung erstinstanzlich zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Er soll einen ehemaligen Dienstkameraden homophob beleidigt haben.
26.02.2023, 11:21
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Auslöser für das Verfahren war eine Sprachnachricht mit diversen derben, schwulenfeindlichen Sprüchen, welche der Verurteilte dem Geschädigten auf der Combox hinterlassen hatte, wie Armeesprecher Daniel Reist der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der «Sonntagszeitung» bestätigte. Im Hintergrund seien mehrere Kameraden zu hören gewesen, welche sich darüber amüsierten.

Einige Monate zuvor hatten der Hauptfeldweibel und der Geschädigte noch gemeinsam Militärdienst geleistet. Schon während der gemeinsamen Dienstzeit sei es seitens des Hauptfeldweibels regelmässig zu Beleidigungen und einmal gar zu Androhung von Gewalt gekommen.

Das Militärgericht verurteilte den Hauptfeldweibel zu einer Busse in der Höhe von 400 Franken sowie zu einer bedingte Geldstrafe von 4000 Franken. Der Verurteilte habe das Urteil angefochten. Er habe vor Gericht geltend gemacht, beim fragwürdigen Telefonanruf viel Alkohol intus gehabt zu haben. Ausserdem sei es nur ein Spass gewesen.

Ob es sich um einen Einzelfall handelte, oder ob homosexuelle und weibliche Militärangehörige während des Armeedienstes häufig Diskriminierung erfahren, wird laut VBS derzeit im Rahmen einer Studie abgeklärt. Die Ergebnisse sollen Ende Jahr vorliegen. Gemäss dem Zeitungsbericht laufen derzeit 18 Verfahren wegen Verdachts auf Verletzung der sexuellen Integrität in der Armee. (sda)

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84 Kommentare
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Mme P
26.02.2023 11:38registriert Juni 2020
Die Erklärungen des Beschuldigten sind richtig schlechte Ausreden, wie kommt er darauf, dass dies sein Verhalten entschuldigt. Zum Alkoholkonsum wurde er wahrscheinlich nicht gezwungen und "der Spass" nicht als solcher, sondern als Beleidigung verstanden. Da er sein Verhalten nicht zu überdenken und keine Reue zu empfinden scheint, hoffe ich, die nächste Instanz erhöht die Strafe.
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Tokyo
26.02.2023 11:38registriert Juni 2021
immerhin mal eine Busse. Auch wenn die 400 Franken lächerlich sind.
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Mr. Feinripp
26.02.2023 12:53registriert März 2022
Also Alkohol lässt einen meistens aus dem Herz sprechen... Jetzt weiß man, was er wirklich denkt.
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Nemo am ESC: Hier sind alle Schweizer Siege und Niederlagen bis jetzt
Die ESC-Geschichte der Schweiz ist durchzogen. Aber lange nicht so schlecht, wie man meinen möchte!

Im Jahr 2014 wurde watson geboren. Die räudige und doch liebenswerte Katze unter den Schweizer Medien. Ein bisschen strange, eine Spur zu auffällig, aber von einer kreativen Verschwendungssucht, die bald viele von euch einzufangen wusste. 2014 sang eine wunderschöne österreichische Dragqueen namens Conchita Wurst am ESC, sang von ihrer Wiedergeburt, davon, dass sie wie ein Phoenix aus der Asche ihres alten Selbst aufgestiegen sei, sie war ein bisschen strange, viel zu auffällig ... und die ESC-Welt legte sich ihr zu Füssen. Conchita (25) gewann. Wir waren Conchita.

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