
Einsatzkräfte der Schweizer Armee helfen bei den Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen in Cressier, NE. Bild: keystone
Die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) sogt sich um die Milizarmee. Die Rekrutierungsprobleme bei Armee und Zivilschutz stellten eine schleichende Erosion des Erfolgssystems dar, hielten ihre Delegierten am Samstag in Delsberg JU fest. Verteidigungsministerin Viola Amherd hob vor den Offizieren die geopolitischen Verschiebungen hervor.
Diesen Verschiebungen müsse die Schweiz mit verschiedenen Szenarien begegnen, sagte die Bundesrätin gemäss Communiqué der SOG. Deshalb müsse das Land in die Sicherheit investieren, etwa bei der Cyber-Abwehr, bei den Bodentruppen und gegen Bedrohungen aus der Luft.
Armeechef Thomas Süssli fokussierte auf die anstehenden Beschaffungsvorhaben. Ab 2025 müssten diverse schwere Bodensysteme wie Panzer und Artillerie abgelöst werden. Erste Priorität hat für Süssli der Kampfjet F-35A und das Bodluv-System Patriot.

Armeechef Thomas Süssli (links) Departementsvorsteherin Viola Amherd. Bild: keystone
Diese Beschaffungen seien noch nicht am Ziel. Die parlamentarische Beratung im Rahmen der ordentlichen Rüstungsbeschaffung stehe noch aus. Zudem würden Unterschriften für eine Initiative gegen den Kampfjet gesammelt. Da seien alle gefordert und er schätze den vorbehaltlosen Support der SOG, sagte Süssli.
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Wehrpflicht keine Farce
Die SOG zeigte sich von einem Ja zur Kampfjet-Beschaffung in einer weiteren Volksabstimmung überzeugt. Sorgen bereiten ihr die Mannschaftsbestände von Armee und Zivilschutz. Milizsystem und Wehrpflicht würden zwar an Grenzen stossen.
Von einer Generalüberholung des erfolgreichen Milizsystems oder von einer Wehrpflicht als Farce könne aber keine Rede sein, sagte der abtretende SOG-Präsident Stefan Holenstein. Eine pragmatische und moderate Weiterentwicklung sei jedoch nötig, um die Bestände halten zu können.
Im weiteren wählten die SOG-Delegierten Dominik Knill von der Kantonalen Offiziersgesellschaft Thurgau für nächsten drei Jahre zum neuen Präsidenten. Holenstein beendete sein fünftes und damit gemäss Statuten letztes Amtsjahr.
Die SOG ist die Dachorganisation von 24 kantonalen und 16 Fachoffiziersgesellschaften. Sie hat rund 22'000 Mitglieder. (sda)
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