Kampfjets, die auf Autobahnen landen? Hört sich für einige wohl spektakulär bis fragwürdig an – war beim Bau der Autobahnen aber genau so geplant. Zumindest für einige Teilabschnitte.
So gibt es etwa bei Münsingen BE, Oensingen SO, Alpnach OW, Lodrino TI, Sitten VS und Flums SG bis zu zwei Kilometer lange Teilabschnitte, die extra gerade gebaut wurden und mit einer leicht zu entfernenden Mittelleitplanke ausgestattet sind.
Die Idee dahinter stammt aus dem Kalten Krieg. Falls die Schweiz angegriffen würde, wären Landepisten eines der ersten Ziele. Und falls diese zerstört würden, wären die Kampfjets nutzlos. Also müssten die Nationalstrassen als mögliche Notlandepisten herhalten.
Mit der Armeereform 95 wurde die Idee aber beerdigt. Umso mehr überraschte es, als Luftwaffenchef Peter Merz im letzten Frühling davon sprach, «hie und da wieder» Kampfjets auf den Autobahnen landen und starten zu lassen.
Doch gemäss «Blick» sind das nicht nur «Eventualplanungen», wie das VBS vor einem Jahr abzuwiegeln versuchte. Denn schon im Sommer ist eine Sperrung der Autobahn A1 zwischen Bern und Lausanne geplant, auf Höhe des Militärflugplatzes in Payerne VD.
Geplant heisst allerdings nicht bewilligt: Der Bundesrat berät noch im Januar über das Geschäft. Für so eine Übung wäre eine Vollsperrung nötig, und für eine solche ist ein Entscheid der Landesregierung zwingend.
Ein Blog-Eintrag des ASTRA zeigt die Ausmasse einer solchen Übung: «Die für die Übung notwendige beinahe ganztägige Vollsperrung der A1 hätte heute wohl ein veritables Verkehrschaos zur Folge.» (jaw)
Das ist das einzig Wirkungsvolle im Ernstfall, die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit der Nato!