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Armee will die A1 sperren – um Kampfjet-Landung zu üben

Ein F/A-18 Jet bei der Landung auf dem Militaerflugplatz Unterbach in Meiringen am Dienstag, 16. Mai 2017. (KEYSTONE/Alexandra Wey)
Eine F/A-18 der Schweizer Luftwaffe landet in Meiringen, 2017.Bild: KEYSTONE

Armee will die A1 sperren – um Kampfjet-Landung zu üben

Im Sommer soll die A1 für eine Übung der Armee gesperrt werden – wohl für einen ganzen Tag. Der Bundesrat muss die Idee allerdings noch absegnen.
10.01.2024, 09:0610.01.2024, 17:05
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Kampfjets, die auf Autobahnen landen? Hört sich für einige wohl spektakulär bis fragwürdig an – war beim Bau der Autobahnen aber genau so geplant. Zumindest für einige Teilabschnitte.

Autobahn ist dafür gebaut

So gibt es etwa bei Münsingen BE, Oensingen SO, Alpnach OW, Lodrino TI, Sitten VS und Flums SG bis zu zwei Kilometer lange Teilabschnitte, die extra gerade gebaut wurden und mit einer leicht zu entfernenden Mittelleitplanke ausgestattet sind.

Die Idee dahinter stammt aus dem Kalten Krieg. Falls die Schweiz angegriffen würde, wären Landepisten eines der ersten Ziele. Und falls diese zerstört würden, wären die Kampfjets nutzlos. Also müssten die Nationalstrassen als mögliche Notlandepisten herhalten.

Mit der Armeereform 95 wurde die Idee aber beerdigt. Umso mehr überraschte es, als Luftwaffenchef Peter Merz im letzten Frühling davon sprach, «hie und da wieder» Kampfjets auf den Autobahnen landen und starten zu lassen.

Bilder vom Northrop F-5 Tiger (auch ein paar Autobahnbilder sind dabei):

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Northrop F-5 Tiger
Northrop F-5 Tiger der Schweizer Luftwaffe.
quelle: eth-bibliothek zürich, bildarchiv/stiftung luftbild schweiz / swissair
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Bundesrat entscheidet im Januar

Doch gemäss «Blick» sind das nicht nur «Eventualplanungen», wie das VBS vor einem Jahr abzuwiegeln versuchte. Denn schon im Sommer ist eine Sperrung der Autobahn A1 zwischen Bern und Lausanne geplant, auf Höhe des Militärflugplatzes in Payerne VD.

Geplant heisst allerdings nicht bewilligt: Der Bundesrat berät noch im Januar über das Geschäft. Für so eine Übung wäre eine Vollsperrung nötig, und für eine solche ist ein Entscheid der Landesregierung zwingend.

Ein Blog-Eintrag des ASTRA zeigt die Ausmasse einer solchen Übung: «Die für die Übung notwendige beinahe ganz­tägige Vollsperrung der A1 hätte heute wohl ein veritables Verkehrschaos zur Folge.» (jaw)

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192 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dave1974
10.01.2024 09:38registriert April 2020
Ich wäre dafür, wenn man solche besondere Situationen auch zwischendurch mit autofreien Tagen "üben" würde. ;)
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Nick Name
10.01.2024 09:27registriert Juli 2014
Der Sinn erschliesst sich mir nicht. Hat man ernsthaft das Gefühl, im Ernstfall würden zwar Flugplätze zerstört, aber die (nicht ganz unbekannten...) kurzen Teilstückli Autobahnen nicht?
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Jacques #23
10.01.2024 09:12registriert Oktober 2018
Ein irres Schauspiel, solange wir nicht mit den Nato Partnern verbunden sind.

Das ist das einzig Wirkungsvolle im Ernstfall, die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit der Nato!
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«Hässlich und fett wie die Hölle»: Wie sich ein Bundesangestellter um einen Job twitterte
Mit Polemiken gegen die Bundespolitik und Unflätigkeiten gegen Frauen hat sich ein Mitarbeiter des Eidgenössischen Datenschutzes die Kündigung eingehandelt. Er ist nicht der einzige Bundesangestellte, der sich in die Schlagzeilen getwittert hat.

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