Ein Rechtsrutsch scheint eineinhalb Wochen vor den Wahlen ziemlich sicher zu sein. Das zeigt eine aktuelle Wahlumfrage des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag von «20 Minuten». Vom Rechtsrutsch scheint die FDP aber nur minimal profitieren zu können. Spannend wird es im Rennen um einen der beiden Aargauer Ständeratssitze. Denn Philipp Müller hat massiv an Boden verloren, wie die neuste Wahlumfrage zeigt.
Wollten bei der letzten Umfragewelle im September noch 42 Prozent der Aargauer Befragten den Namen des FDP-Präsidenten auf den Wahlzettel schreiben, sind es nun noch 35 Prozent. Damit verliert Müller seinen Vorsprung auf SVP-Kandidat Hansjörg Knecht und liegt neu sogar leicht hinter ihm.
«Für so einen signifikanten Verlust muss es einen Grund geben», sagt Politologe Thomas Milic vom Forschungsinstitut Sotomo gegenüber «20 Minuten». «Es ist wahrscheinlich, dass die Negativschlagzeilen wegen des Autounfalls verantwortlich dafür sind.» Klar am meisten Stimmen dürfte im Aargau die Bisherige Pascale Bruderer holen. Laut Umfragen will fast jeder zweite Aargauer von der SP-Frau im Ständerat vertreten werden – damit könnte sie die Wiederwahl schon im ersten Wahlgang schaffen.
«Müller, Knecht und die anderen Kandidaten müssen wohl in den zweiten Wahlgang – da werden die Karten jedoch oft neu gemischt, was die Chancen der Kandidaten angeht», so Milic. Philipp Müller will gegenüber «20 Minuten» nicht darüber spekulieren, ob sein Unfall seinen Wahlchancen geschadet hat. «Für mich war es die richtige Entscheidung, meinen persönlichen Wahlkampf auszusetzen.»
(aargauerzeitung.ch)