Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens hat sich beim Bauzulieferer Sika bemerkbar gemacht. Vor der mit Spannung erwarteten Generalversammlung von heute Dienstagnachmittag vermeldet das Unternehmen einen leichten Umsatzrückgang.
Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika, der seit Dezember in einem Übernahmekampf steckt, setzte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres rund 1.2 Mrd. Fr. um. Das entspricht einem Rückgang von 0.9 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode, wie das Unternehmen am Dienstagmorgen mitteilte.
Dass es zu einem Umsatzrückgang kam, ist hauptsächlich mit der Kursentwicklung des Franken zu erklären, der markant stärker wurde, seit die Schweizerische Nationalbank im Januar den Mindestkurs zum Euro aufgehoben hat.
In lokalen Währungen verzeichnete Sika nämlich einen um 5.1 Prozent höheren Umsatz - das ist umso beachtlicher, als der Umsatz schon im Vorjahr um über 23 Prozent gewachsen war. Sika spricht denn auch von einem «starken Jahresstart». Trotz «erheblicher Herausforderungen durch den starken Schweizer Franken» entwickelten sich die Margen positiv. Zum Gewinn macht Sika keine Angaben.
Der Umsatz sei in allen Regionen gewachsen, in die sich das Sika-Geschäft aufteilt, hiess es weiter. Allerdings fielen die Wachstumsraten unterschiedlich aus: Während Osteuropa, Afrika, Mittlerer Osten sowie Latein- und Nordamerika laut Sika zweistellig wuchsen, ging die Marktnachfrage in Westeuropa, aber auch in China und Japan zurück.
Über alle Schwellenländer wuchs der Umsatz im ersten Quartal um 10.3 Prozent. Ausserdem tätigte Sika mehrere Übernahmen - etwa im Mörtelgeschäft - und eröffnete weitere neue Fabriken.
Mit keinem Wort erwähnt Sika im Communiqué die Generalversammlung, die ab 14 Uhr in Baar ZG stattfindet. Offen ist nach wie vor, ob der Verwaltungsrat wie angekündigt die Stimmen der Gründerfamilie in gewissen Punkten beschränken wird. Diese will ihr nicht genehme Verwaltungsräte ersetzen.
Die in der Schenker-Winkler-Holding organisierte Gründerfamilie Burkard verfügt mit rund 16 Prozent des Kapitals über eine Stimmenmehrheit und kontrolliert damit Sika. Über den Verkauf dieser privilegierten Aktien an die französische Saint-Gobain-Gruppe wird seit Dezember gestritten. Ob eine Stimmrechtsbeschränkung zulässig ist, droht zu einem langwierigen juristischen Kampf zu werden. (feb/sda)