Der Bahnübergang bei der Beau-Rivage-Brücke ist mit einer Doppelschranke, also beidseitig mit je zwei Barrieren, gesichert, wie BLS-Sprecher Hugo Wyler am Samstag auf Anfrage ausführt. Zudem sorgt eine Vorrichtung dafür, dass die Züge automatisch abgebremst werden, wenn die Bahnschranken nicht geschlossen sind.
Da der Bahnübergang kurz vor dem Bahnhof Interlaken Ost liegt, gilt für die Züge auch eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern. Auf der restlichen Strecke zwischen Interlaken West und Interlaken Ost gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 65 Stundenkilometern.
«Der Bahnübergang ist gut gesichert», sagt Wyler. Der BLS seien auch keine früheren Unfälle an dieser Stelle bekannt. Zur Unfallursache kann der BLS-Sprecher keine Angaben machen. «Das ist Gegenstand von Abklärungen der Polizei.» Die Gleise zwischen Interlaken Ost und Interlaken West gehören zum Streckennetz der BLS.
Beim Unfall wurden zahlreiche Personen verletzt. Nach Polizeiangaben sind 17 Personen verletzt ins Spital gebracht worden. Wie schwer die Betroffenen verletzt wurden, ist noch nicht bekannt.
Der ICE-Zug war in Richtung Bahnhof Interlaken Ost unterwegs, als es zur Kollision kam. Von der Polizei veröffentlichte Bilder zeigen, dass der Bus im hinteren Teil stark beschädigt wurde. Zur Klärung des Unfallhergangs führt die Polizei Ermittlungen durch.
Der Zugverkehr zwischen Interlaken West und Interlaken Ost auf der Strecke Spiez–Interlaken Ost blieb bis Betriebsschluss unterbrochen, konnte aber vor Betriebsbeginn am Samstagmorgen für den Bahnverkehr wieder freigegeben werden.
Die zerborstene Schranke konnte noch in der Nacht repariert werden. Laut BLS-Sprecher Wyler wurden weder Gleise noch Fahrleitungen beim Unfall beschädigt. «Kurz vor ein Uhr morgens konnte auch der ICE selbstständig auf das Abstellgleis am Bahnhof Interlaken Ost fahren», so Wyler. (sda)