Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass Parkieren für Anwohner:innen in den Schweizer Städten nicht überall gleich teuer ist. Deshalb reagiert nun der Preisüberwacher Stefan Meierhans: «Aus meiner Sicht sollte man mit Gebühren grundsätzlich keinen Gewinn machen», sagt er zum SRF. Doch wie viel ist zu viel? Zu dieser Frage hat Meierhans eine neue Berechnung angestellt: Alles über 400 Franken ist zu teuer.
Diese Berechnung dürfte vielen Städten, die dem stetig steigenden Autoverkehr eigentlich mit Preiserhöhungen fürs Parkieren entgegenwirken wollen, ein Dorn im Auge sein. Doch Meierhans verteidigt sein Anliegen: «Reiche haben selber eine Garage oder einen Einstellhallenplatz. Inhaber von Anwohnerparkkarten sind meist Leute, die Schicht arbeiten oder in speziellen Berufen und ein kleineres Portemonnaie haben.»
So seien teure Parkkarten in den Städten unsozial, weil sie häufig eher die ärmere Bevölkerung träfen. Zudem befänden sich die Parkzonen auf öffentlichem Grund, der quasi an seine Inhaber vermietet werde.
Deshalb will der Preisüberwacher auf alle Städte zugehen, in denen jährliche Parkkarten für Anwohner mehr als 400 Franken kosten. So viel kosten sie in den 20 grössten Schweizer Städten:
Besonders günstig ist das Parkieren für Anwohner in La Chaux-de-Fonds. Hier wird nach einem Volksentscheid von 2011 nur noch die Verwaltungsgebühr verlangt. In eine andere Richtung geht die Stadt Zürich. Hier will die Regierung die Gebühren von 300 auf 540 Franken erhöhen, eine definitive Entscheidung des Gemeinderates steht aber noch an.
Doch es geht noch teurer: In Winterthur bezahlen Anwohner:innen sogar 710 Franken. Allgemein zeigt ein Preisvergleich von Comparis von 2020, dass besonders im Kanton Zürich viel Geld fürs Parkieren verlangt wird. In Rapperswil kostet eine Parkkarte demnach 1000 und in Wetzikon gar 1080 Franken. (leo)
Parkplätze sollten selbsttragend sein und nicht durch die Allgemeinheit via Steuern subventioniert werden.