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Preisüberwacher reagiert: So teuer ist Parken in Schweizer Städten

Der Preisüberwacher interveniert: So teuer ist Parkieren in den Schweizer Städten

05.09.2023, 16:16
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Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass Parkieren für Anwohner:innen in den Schweizer Städten nicht überall gleich teuer ist. Deshalb reagiert nun der Preisüberwacher Stefan Meierhans: «Aus meiner Sicht sollte man mit Gebühren grundsätzlich keinen Gewinn machen», sagt er zum SRF. Doch wie viel ist zu viel? Zu dieser Frage hat Meierhans eine neue Berechnung angestellt: Alles über 400 Franken ist zu teuer.

Diese Berechnung dürfte vielen Städten, die dem stetig steigenden Autoverkehr eigentlich mit Preiserhöhungen fürs Parkieren entgegenwirken wollen, ein Dorn im Auge sein. Doch Meierhans verteidigt sein Anliegen: «Reiche haben selber eine Garage oder einen Einstellhallenplatz. Inhaber von Anwohnerparkkarten sind meist Leute, die Schicht arbeiten oder in speziellen Berufen und ein kleineres Portemonnaie haben.»

Sicht auf Parkplaetze in der blauen Zone an der Jungfraustasse, am Donnerstag, 20. Oktober 2022, in Bern. Der Berner Stadtrat moechte den Preis fuer Anwohnerparkkarten fuer die blaue Zone verdreifache ...
In der blauen Zone darf eigentlich nur für zwei Stunden parkiert werden, ausser man besitzt eine Parkkarte.Bild: keystone

So teuer ist Parkieren in Schweizer Städten

So seien teure Parkkarten in den Städten unsozial, weil sie häufig eher die ärmere Bevölkerung träfen. Zudem befänden sich die Parkzonen auf öffentlichem Grund, der quasi an seine Inhaber vermietet werde.

Deshalb will der Preisüberwacher auf alle Städte zugehen, in denen jährliche Parkkarten für Anwohner mehr als 400 Franken kosten. So viel kosten sie in den 20 grössten Schweizer Städten:

  1. Winterthur: 710 Franken
  2. Luzern: 600 Franken
  3. Chur: 600 Franken
  4. Uster: 540 Franken
  5. Lausanne: 500 Franken
  6. Lugano: 480 Franken
  7. Bellinzona: 480 Franken
  8. Schaffhausen: 420 Franken
  9. Sion: 420 Franken
  10. Freiburg: 396 Franken
  11. St.Gallen: 360 Franken
  12. Köniz: 360 Franken
  13. Biel: 330 Franken
  14. Zürich: 300 Franken
  15. Basel: 284 Franken
  16. Bern: 264 Franken
  17. Thun: 220 Franken
  18. Genf: 200 Franken
  19. Vernier: 200 Franken
  20. La Chaux-de-Fonds: 25 Franken

Preisliche Unterschiede

Besonders günstig ist das Parkieren für Anwohner in La Chaux-de-Fonds. Hier wird nach einem Volksentscheid von 2011 nur noch die Verwaltungsgebühr verlangt. In eine andere Richtung geht die Stadt Zürich. Hier will die Regierung die Gebühren von 300 auf 540 Franken erhöhen, eine definitive Entscheidung des Gemeinderates steht aber noch an.

Doch es geht noch teurer: In Winterthur bezahlen Anwohner:innen sogar 710 Franken. Allgemein zeigt ein Preisvergleich von Comparis von 2020, dass besonders im Kanton Zürich viel Geld fürs Parkieren verlangt wird. In Rapperswil kostet eine Parkkarte demnach 1000 und in Wetzikon gar 1080 Franken. (leo)

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Welche Parksituation nervt dich am meisten?
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137 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Usagi
05.09.2023 12:57registriert Juli 2016
Frage an die Leute, die in der Stadt wohnen: Verstehe ich das richtig, dass man mit dieser Parkkarte parken darf, wenn man denn einen Platz findet? Also wenn im Quartier alles besetzt ist, hat man dann einfach Pech oder wie?
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TommyGun
05.09.2023 12:22registriert Oktober 2020
Hier ist es noch schlimmer, alleine das "Nachtparkieren" kostet hier 600CHF im Jahr. Tagsüber darf dann noch extra zahlen. Das einzige Land Europas wo man für einen -nicht garantierten - Nachtparkplatz auf öffentlichem Grund genauso viel zahlen kann wie für einen privaten Tiefgaragenplatz im Rest des Kontinents. Wenn sie im Gegenzug wenigstens Ladesäulen hinstellen würden, oder die Parkplätze so dimensionieren das ein nach 1970 gebautes Fahrzeug problemlos darauf passt...
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Felix Meyer
05.09.2023 13:42registriert September 2019
In Bern wurde gerade vor wenigen Monaten über eine Erhöhung der Parkgebühren abgestimmt (auf 492.-/Jahr). In der Botschaft zur Abstimmung wurde vorgerechnet, dass heute jeder Parkplatz die Stadt über CHF 1000.- pro Jahr kostet. Die Parkgebühren sind also weiterhin zu tief und auf keinen Fall zu teuer.
Parkplätze sollten selbsttragend sein und nicht durch die Allgemeinheit via Steuern subventioniert werden.
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